Frühchen: Muttermilch fördert Hirnentwicklung
Frühgeborene Kinder sind bei der Geburt noch nicht vollständig entwickelt. Bei der weiteren Reifung ihres Gehirns kann Muttermilch hilfreich sein, ergab jetzt eine Untersuchung aus den USA ...
Besseres Hirnwachstum durch Muttermilch
Ernährungswissenschaftler gehen bereits seit Längerem davon aus, dass Muttermilch die beste Nahrung für frühgeborene Kinder ist. So haben Forscher Entwicklungsvorteile durch Muttermilch bereits in einigen Bereichen nachgewiesen. Ein Team der Washington University School of Medicine beobachtete nun die Hirnentwicklung von 77 Frühchen auf der Intensivstation des St. Louis Children's Hospital. Die Kindern waren im Schnitt zehn Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt gekommen.
Frühgeborene, deren tägliche Nahrungszufuhr aus 50 Prozent Muttermilch bestand, wiesen später zum Zeitpunkt ihres errechneten Geburtstermins deutliche größere Zunahmen an stabiler Hirnmasse auf als Kinder, die keine Muttermilch erhielten.
Forscher erwarten Vorteile für die spätere Entwicklung
Vor allem im Bereich des Cortex nahm das Gehirn beim Erhalt von Muttermilch an Masse zu. Dieses Hirnareal ist vor allem für die Kognition von großer Bedeutung. Unter anderem zählen Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erinnerung, Lernvermögen und Kreativität zu den kognitiven Fähigkeiten des Menschen.
Es ist bekannt, dass Frühgeborene in der späteren Kindheit häufig neurologische Probleme zeigen und zu psychatrischen Erkrankungen neigen. Im Hinblick darauf möchte das Forscherteam die an der Studie teilnehmenden Kindern noch einige Jahre ihres Lebens weiter begleiten. Sie möchten Aussagen darüber treffen können, ob der Erhalt von Muttermilch und der damit vergrößerte Cortex den Kindern auch später noch Vorteile gegenüber anderen Frühchen bringen. Von besonderem Interesse sind für die Wissenschaftler die Bereiche Motorik, Kognition und soziale Entwicklung.
Seine bisherigen Ergebnisse stellte das Team auf dem jährlichen Treffen der Pediatric Academic Societies in Baltimore vor.