Divertikulitis - Entzündungen der Darmwand auch bei Jüngeren
Ausstülpungen der Darmwand, die sich entzünden (Divertikulitis), gelten eigentlich als Alterserkrankung. Zwei deutsche Gesellschaften weisen jetzt daraufhin, dass zunehmend auch jüngere Patienten betroffen sind.
Divertikultis als Altererkrankung
Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, meist des Dickdarms, die sich entzünden können. Medizinisch spricht man dann von einer Divertikulitis. Die Erkrankung kann mit Schmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten wie Durchfall oder Verstopfung und Fieber einhergehen. Typisch sind dumpfe Schmerzen im Bereich des linken Unterbauches ähnlich den Beschwerden einer Blinddarmentzündung. Beschwerden im rechten Bauch sind seltener. In schwereren Fällen können sich die Entzündungen ausdehnen oder durch Entzündungen Verbindungen zwischen Darm und Blase entstehen (Fisteln). Betroffen waren bislang vor allem ältere Menschen. Mehr als 60 Prozent der über 70-Jährigen weisen Divertikel im Darm auf, die jedoch meist keine Symptome verursachen.
Lebenstil und Ernährung als Krankheitsursache
Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Visceralchirurgie weisen auf eine Zunahme der Erkrankung bei jüngeren Patienten auch unter 40 Jahre hin. Dies ergab eine US-Untersuchung der Jahre 1998 bis 2005. In diesem Zeitraum waren 26 Prozent mehr Patienten im Alter von 24 bis 44 Jahren registriert worden, die an einer Divertikulitis litten.
Die Ursachen liegen in den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten in Indtrieländern mit wenig Ballaststoffen, viel rotem Fleisch, zu wenig Bewegung sowie Alkohol- und Tabakkosum.