Atemweginfektionen: Sind Antibiotika nötig?
Sprechen Ärzte und ihre Patienten über eine etwaige Antibiotikabehandlung bei Atemweginfektionen, verringert dies die Häufigkeit der Verschreibungen, zeigt eine Studienanalyse. Das ist im Hinblick auf die zunehmende Unwirksamkeit der Therapeutika bedeutend und ein vielversprechender Ansatz.
Gemeinsame Entscheidungen senken Antibiotikaverordnungen
Bei Atemwegsinfektionen lohnt die Diskussion mit dem Arzt darüber, ob Antibiotika wirklich nötig sind oder auch andere Behandlungsmaßnahmen greifen. Das Abwägen der wissenschaftlichen Kenntnis über Nutzen und Risiken der Behandlung sowie die Einstellung des Patienten und seine Vorlieben in Gesprächen über eine mögliche antibiotische Behandlung sind wichtig und helfen, Verschreibungen der Arzneien zu reduzieren. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der Daten aus mehreren Studien, veröffentlicht in den "Cochrane Reviews".
Antibiotikatherapien als Ursache von Resistenzentwicklung
Akute Atemweginfektionen wie Husten, Mittelohrentzündung oder Halsschmerzen sind vor allem in der Winterzeit die häufigsten Ursachen eines Arztbesuches. Nicht selten werden Antibiotika verschrieben, obwohl wissenschaftliche Daten kaum für einen größeren Nutzen sprechen. Die zu häufige Anwendung von Antibiotika ist aber Ursache dafür, dass immer mehr Bakterien Resistenzen gegen verschiedene Wirkstoffe ausbilden. Antibiotika wurden deshalb zunehmend gegen eine Vielzahl von Bakterien unwirksam. Bei schweren bakteriellen Erkrankungen stehen dann möglicherweise keine wirksamen Behandlungsoptionen zu Verfügung.