Arbeitsstress erhöht Risiko für Zuckerkrankheit
Menschen mit andauernder Überlastung im Job haben ein erhöhtes Risiko für die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2). Ursache sind chronische Entzündungsreaktionen, die sich auch in Herzkreislauferkrankungen niederschlagen können. Unentwegte Überlastung und mangelnde Einflussmöglichkeiten im Berufsalltag gelten als wichtigster Auslöser von Arbeitsstress.
Wie Forscher des Helmholtz Zentrums in München nachwiesen, haben Menschen mit hoher Arbeistbelastung und geringer Kontrolle über verrichtete Tätigkeiten gegenüber Menschen mit geringem Arbeitsstress ein um 45 Prozent erhöhtes Risiko, Diabetes Typ 2 zu entwickeln.
Zugrunde liegt die Untersuchung der Daten von 5.300 Berufstätigen im Alter zwischen 29 und 66 Jahren, die in den 80er- und 90er Jahren an der MONICA/KORA-Studie teilgenommen hatten. Sie hatten zum damaligen Zeitpunkt Angaben zu ihrer Arbeitsbelastung gemacht. Im Nachbeobachtungszeitraum von 13 Jahren erkrankten fast 300 Personen an Diabetes mellitus Typ 2. Die untersuchten Daten deuten daraufhin, dass jeder fünfte Arbeitnehmer einem hohen Stresspegel ausgesetzt ist. Nicht gemeint ist damit der normale Stress, den viele Arbeitnehmer zeitweise empfinden.
Angesichts der massiven gesundheitlichen Folgen fordern die Wissenschaftler Maßnahmen zur Vorbeugung stressbedingter Volksleiden wie Diabetes mellitus auch an diesem Punkt.