Antibiotika bei Kindern mit Vorsicht einsetzen

Gütersloh (dpa/tmn) - Eltern sollten kritisch nachfragen, wenn der Arzt ihrem Kind Antibiotika gegen eine akute Mittelohrentzündung oder eine fiebrige Erkältung verschreiben will. Die Erkrankungen seien in der Regel Virusinfekte, gegen die Antibiotika nichts ausrichten können, warnen die Experten des Internetportals «Faktencheck Gesundheit» der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh. Sie haben Tipps zum Gespräch mit dem Arzt, zur Behandlung von Erkältungskrankheiten und Ohrenschmerzen und Information über Antibiotika in einer neuen Broschüre zusammengefasst. Auch ein Antibiotika-Pass wird angeboten, in dem jede Einnahme sowie der Name des Präparats festgehalten wird.

Die Experten raten, mit dem Arzt auszumachen, vor dem Einsatz von Antibiotika erst ein paar Tage abzuwarten und das Kind in der Zeit mit Schmerzmitteln zu behandeln, die die Wirkstoffe Paracetamol oder Ibuprofen enthalten und kindgerecht dosiert seien. Ohrenschmerzen könnten durch Auflegen eines Zwiebelsäckchens gelindert werden.

Bundesweit wird jedem zweiten Kind zwischen drei und sechs Jahren mindestens ein Antibiotikum pro Jahr verschrieben - deutlich mehr als Erwachsenen. Auch bekommen Kinder im Nordosten Deutschlands doppelt so häufig Antibiotika wie Kindern in Süddeutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Sozialpolitik der Universität Bremen. Es hat im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung die Verordnungspraxis von Antibiotika bei Kindern und Jugendlichen auf Basis von Versicherten-Daten der Krankenkasse Barmer GEK untersucht.

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