Alter: Wie gehen Ehepartner mit Problemen um?

Emotionale Unterstützung des Ehepartners könnte der Schlüssel für das Management von Eheproblemen sein. Männer empfinden diese Unterstützung aber oftmals eher negativ, v .a. wenn sie älter sind, zeigt eine aktuelle Studie.

 

 

Emotionale Unterstützung: Wahrnehmung von Ehepartnern ist verschieden

 

Während Frauen die emotionale Unterstützung ihrer Ehemänner hinsichtlich Eheproblemen meist als positive Erfahrung sehen, sind Männer häufiger frustriert, wenn sie diese Unterstützung geben oder auch erhalten. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung von Soziologen der Rutgers University in New York. Sie hatten 772 Ehepaare untersucht, die seit durchschnittlich 39 Jahren verheiratet waren. 

 

Alle Studienteilnehmer machten Angaben zur Qualität ihrer Ehe und darüber, wie die Reaktionen des Ehepartners auf Probleme empfunden werden. Sie wurden speziell gefragt, ob sie Sorgen und Kümmernisse mit dem Partner besprechen können, wenn sie Bedarf haben, ob der Partner sie schätzt und ob der Partner die Gefühle versteht.

 

Männer berichteten allgemein über eine höhere Ehequalität und geringere eheliche Belastungen. Sie erhielten nach eigenen Angaben deutlich mehr emotionale Unterstützung als Frauen. Unter Paaren, die beide über eheliche Belastungen berichtet hatten, wiesen Frauen stärkere Gefühle von Traurigkeit und Sorgen auf, auch wenn sich diese mit dem Erhalt der Unterstützung vom Partner reduzieren ließen.

 

Zwar hatten die Männer über weniger Traurigkeit und Sorgen berichtet, doch erfuhren sie häufiger Gefühle von Frustration, wenn sie Unterstützung anboten, aber auch, wenn sie diese erhielten.

 

 

Unterstützung geben und annehmen kann für Männer schwierig sein

 

Die Forscher mutmaßen, dass Männer, die ihre Partnerin emotional unterstützen, sich häufiger frustriert fühlen, weil sie möglicherweise denken, sie hätten ihre Energie sinnvoller in andere Aktivitäten investieren können. Erhalten Männer von ihren Ehefrauen Unterstützung, kann dies zu Gefühlen der Inkompetenz und Hilflosigkeit führen. Gefühle der Frustration bei Männern traten mit zunehmendem Alter vermehrt auf, besonders wenn ein Ehepartner über 60 Jahre alt war.

 

Die im "Journal of Gerontology: Psychological Science an s Social Sciences" veröffentlichten Ergebnisse verdeutlichen auch, wie sich Veränderungen im späteren Leben etwa durch Erkrankungen eines oder beider Partner auf die Beziehung auswirken können. Möglicherweise bieten sie Ansatzpunkte im Umgang von Beziehungsproblemen älterer Menschen. Ob sich die Ergebnisse auch auf jüngere Paare übertragen lassen, bedarf der Überprüfung.

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