Fettabsaugung: Zuviel kann gefährlich sein

Bei der Fettabsaugung gilt zu beachten, dass zu viel Fett auch nicht entfernt werden darf. Die Menge des abgesaugten Fettes hängt nämlich vom Gewicht ab, so plastische Chirurgen.

 

 

Komplikationen sind selten

 

Die Fettabsaugung (Liposuktion) ist im Allgemeinen mit nur wenigen Gefahren verbunden. Größere Komplikationen ereignen sich in einer Häufigkeit von 1:1000, so Schönheitschirurg John Y.S. Kim von der Northwestern University Feinberg Medical School of Medicine. Doch wieviel Fett darf bei einem Patienten eigentlich entfernt werden, ohne dass ein Risiko besteht?

 

Gegenwärtige Richtlinien der American Society of Plastic Surgeons (ASPS) definieren eine Menge von 5.000 Milliliter Fettgewebe als groß, was mit einem höheren Komplikationsrisiko verbunden ist. Wissenschaftliche Belege für die Angabe dieser Menge gibt es aber nicht.

 

Kim und Kollegen analysierten deshalb die Daten von 4.500 Patienten, die sich einer Fettabsaugung unterzogen hatten. Sie untersuchten die Beziehung zwischen abgesaugtem Fettvolumen und Komplikationsrisiken unter Berücksichtigung des Patientengewichts anhand des Body Mass Index (BMI). Der BMI dient der Abschätzung des Körpergewichtes im Verhältnis zur Körpergröße.

 

 

Relative Grenze des abgesaugten Fettvolumens abhängig vom BMI

 

Insgesamt ereigneten sich in 1,5 Prozent der Fälle Komplikationen. Am häufigsten kam es zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Serome), die mittels Drainage abgeleitet werden mussten. Durchschnittlich wurden 2.000 Milliliter Fett abgesaugt.

 

Patienten, die Komplikationen aufwiesen, hatten sich mehr Fett absaugen lassen. Im Durchschnitt betrug ihr entferntes Fettvolumen 3.400 Milliliter. Patienten, die sich mehr als fünf Liter Fett absaugen ließen, wiesen die größte Komplikationshäufigkeit auf.

 

Zudem stand das Komplikationsrisiko mit dem BMI in Zusammenhang. Bei hohem BMI waren Komplikationen auch bei großen abgesaugten Fettmengen verhältnismäßig selten. Fettleibige Menschen tolerieren demnach eine Absaugung größerer Fettmengen ohne ein erhöhtes Komplikationsrisiko zu haben. Vorsicht ist dagegen bei Menschen mit niedrigem BMI geboten, so die Forscher. Bei größeren abgesaugten Fettmengen steige ihr Risiko exponentiell.

 

Die Forscher schlagen basierend auf dem BMI einen relativen Grenzwert für die entfernte Menge vor. Der Wert ist nicht absolut. Ab dieser Grenze steigt jedoch das Risiko von Komplikationen. Die Studie wurde im Fachjournal "Plastic and Reconstructive Surgery" veröffentlicht.

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