Kinder: Sind Nahrungsmittelallergien vermeidbar?

Viele Eltern fragen sich, wie sich Nahrungsmittelallergien bei ihren Kindern am besten vorbeugen lässt. Bestimmte Nahrungsmittel einfach nicht zu essen, ist laut Forschungslage keine Lösung. Für Nahrungsmittelallergien ursächliche Lebensmittel sollten demnach Kindern nicht zu lange vorenthalten bleiben. 

 

 

Forscher: Allergene Nahrungsmittel früher füttern

 

Eine Bewertung von Studien zur Prävention von Nahrungsmittelallergien bei Kindern nahmen kanadische Wissenschaftler vor. Ergebnisse veröffentlichten sie im kanadischen Ärzteblatt. Nahrungsmittelallergien stiegen in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten stark an. So ließ sich in den USA zwischen 1997 und 2007 ein Anstieg von 18 Prozent beobachten. In acht Prozent der kanadischen Haushalte lässt sich mindestens eine Nahrungsmittelallergie ausmachen. Am häufigsten kommen Allergien gegen Kuhmilch, Soja, Erdnüsse, Nüsse, Eier, Weizen, Fisch, Schalentiere und Sesam vor. Besonders gefährdet sind Kinder, deren Eltern oder Verwandte bereits Allergien, besonders Nahrungsmittelallergien aufweisen.

 

Eine erst kürzlich veröffentlichte Untersuchung ergab den Wissenschaftlern zufolge, dass die Einführung von Erdnüssen als Nahrungsmittel bei Babys nicht zu spät erfolgen sollte. Kinder, bei denen Erdnüsse früher Bestandteil der Ernährung wurden, wiesen ein um 80 Prozent reduziertes Risiko für die Entwicklung einer Allergie auf das Nahrungsmittel auf. Erdnüsse können demnach für Kinder mit hohem Allergierisiko schon im Alter zwischen vier und elf Monaten auf dem Speiseplan stehen. Im Zweifelfall sollten sich Eltern mit dem Arzt abstimmen. Grundsätzlich empfehlen die Forscher, allergene Nahrungsmittel in einem Alter der Kinder von vier bis sechs Monaten einzuführen. Anschließend sollten die Kinder die Nahrungsmittel regelmäßig essen, damit sie diese auch langfristig tolerieren.

 

 

Potentiell allergene Nahrungsmittel regelmäßig in Speiseplan aufnehmen

 

Nach früheren Empfehlungen sollten Eltern Kinder mit hohem Allergierisiko hochallergene Nahrungsmittel im ersten Lebensjahr nicht verabreichen. Erst im Alter zwischen zwölf und 36 Monaten sollte damit begonnen werden. Das ging oftmals soweit, dass werdende und stillende Mütter bestimmte Nahrungsmittel mieden, um Allergien des Kindes vorzubeugen. Neuere Studienergebnisse stützen diese Ergebnisse nicht.

 

Die American Academy of Allergy, Asthma and Immunology empfiehlt, neu in den Speiseplan des Babys eingeführte Nahrungsmittel alle drei bis fünf Tage in einer dem Alter des Kindes angemessenen Art zu füttern. Beginnen sollte man mit Getreide sowie gelbem und orangefarbenem Gemüse und Obst.

Beim Einführen potentiell allergener Nahrungsmittel wie Kuhmilch, Soja oder Eier sollte man zunächst mit einem Nahrungsmittel beginnen. Wird das gut vertragen, können kleinere Mengen regelmäßig verabreicht werden.

 

Hochallergene Nahrungsmittel sollte man zuhause einführen. Die Menge der neu eingeführten Nahrungsmittel ist über mehrere Tage zu steigern.

Quellenangabe für Zitate

Inhalte dieser Webseite dürfen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke ohne Rückfragen auszugsweise zitiert werden. Bedingung dafür ist die Einrichtung des folgenden Links als Quelle des Zitates: https://www.qimeda.de/news/ernaehrung/kinder-sind-nahrungsmittelallergien-vermeidbar-4959

Das Informationsangebot von Qimeda dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt. Die Inhalte von Qimeda dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikationen verwendet werden.