Was tun bei Scheidenpilzinfektion?

Bei einer Scheidenpilzinfektion ist es in der Regel nicht nötig, dass der Sexualpartner der betroffenen Frau mitbehandelt wird. Denn dass er die Ursache der Erkrankung ist, sei eher unwahrscheinlich, erläutert die Apothekerin Hiltrud von der Gathen in einer Mitteilung der Bundesapothekerkammer. Die Erreger stammten vielmehr meist aus dem Darm der Patientin. Sie gelangten durch falsche Analhygiene in die Scheide.

Um eine Selbstinfektion zu vermeiden, sollten Frauen mit dem Toilettenpapier von vorne nach hinten wischen und zum Beispiel auf Stringtangas verzichten. Auch Slipeinlagen können eine Selbstinfektion begünstigen, denn durch die Plastikfolie bildet sich ein feucht-warmes Milieu. Auch Diabetikerinnen haben häufiger Pilzinfektionen.

Begünstigt wird eine Infektion durch Antibiotika, weil diese die natürliche Barrierefunktion der Scheidenschleimhaut durcheinanderbringen, erklärte Gathen der Mitteilung zufolge auf einem internationalen Fortbildungskongress in Davos. Auch kleine Hautverletzungen durch ein Piercing im Intimbereich könnten den Keimen das Einwandern erleichtern. Zudem wirkten sich lange Schwimmbadbesuche manchmal negativ aus, weil die Haut aufquelle und damit anfälliger für Erreger werde. Darüber hinaus könnten auch Hormone gegen Wechseljahrsbeschwerden die Infektion begünstigen.

Zwar können Frauen eine Scheidenpilzinfektion meist selbst mit Arzneimitteln behandeln. Zu häufige Anwendung kann der Bundesapothekerkammer zufolge allerdings dazuführen, dass der Intimbereich schmerzhaft überempfindlich wird. Ist die Betroffene jünger als 18 Jahre oder schwanger, sollte sie sich zunächst ärztlich untersuchen lassen. Das rät die Kammer auch, wenn die Erkrankung häufiger als viermal im Jahr oder das erste Mal vorkommt. Dann könnte es sein, dass es sich gar nicht um eine Pilzinfektion handelt.

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