«Spiegel»: Minister will Kassenpatienten besserstellen
Berlin (dpa) - Niedergelassene Ärzte müssen nach «Spiegel»- Informationen künftig mit Gehaltseinbußen rechnen, falls Kassenpatienten zu lange auf einen Termin warten müssen. Das geht dem Magazin zufolge aus dem neuesten Entwurf für ein Gesetz zur ärztlichen Versorgung hervor. «Die Vereinbarung von Terminen mit Fachärzten stößt in der Praxis vermehrt auf Schwierigkeiten», heißt es in der Vorlage aus dem Haus von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). «Vermeidbare Wartezeiten» entstünden vor allem dann, wenn Hausärzte ihre Patienten an Fachärzte überwiesen.
«Im Einzelfall als Ultima Ratio» (letztes Mittel) müsse den Betroffenen deshalb künftig «die ambulante Behandlung im Krankenhaus ermöglicht werden», schreiben Bahrs Beamte laut «Spiegel». Die Kosten hierfür will das Ministerium den zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen in Rechnung stellen, genauso wie eine Pauschale für den «Vermittlungsaufwand». Das bedeute, dass die Selbstverwaltung der Ärzte am Ende weniger Geld für die Medizinerhonorare übrig hätte. In den vergangenen Monaten hatten die Krankenkassen immer wieder beklagt, dass viele Fachärzte Privatpatienten bevorzugten.