Senioren: Medikamenteneinnahme unzuverlässig

Ältere Menschen nehmen verschriebene Medikamente häufig nicht zuverlässig ein. Eine fehlende, unregelmäßige oder falsche medikamentöse Therapie kann aber ernste Folgen haben, so belgische Forscher. Sie ermittelten, wie oft es zu fehlenden oder falschen Einnahmen kommt. Viele Senioren müssen aufgrund mehrerer Erkrankungen meist nicht nur ein Medikament einnehmen, was die Therapie oft komplizierter macht. 


Unzuverlässige Therapie hat häufig Konsequenzen

Viele Senioren erhalten fünf oder mehr medikamentöse Behandlungen, denn sie leiden meist unter mehreren Erkrankungen. Der Arzt muss diese sorgsam aufeinander abstimmen. Zu bedenken ist auch, dass ältere Menschen oftmals anders auf Wirkstoffe reagieren als jüngere Menschen. Wie Senioren verschriebene Medikamente einnehmen, untersuchten Forscher der Universität Gent in Belgien 18 Monate lang an 503 selbstständig lebendem Senioren im Alter von 80 Jahren und darüber.


68 Prozent der älteren Menschen erhielten täglich fünf oder mehr Medikamente. 67 Prozent nahmen verschriebene Medikamente zu wenig oder nicht, 56 Prozent falsch ein. Nur 17 Prozent der Senioren führten die Therapien so durch wie vorgesehen.

Das kann unvorhersehbare Folgen haben: Zu wenig eingenommene Medikamente waren im Zeitraum der Untersuchung mit einem 26 Prozent erhöhten Risiko für eine Krankenhausbehandlung verbunden. Das Risiko aufgrund der fehlenden Einnahme zu sterben, war um 39 Prozent erhöht.


Unterstützung und Kontrolle der Einnahme wäre hilfreich

Es sei gefährlich, zu viele und nicht sichere Medikamente einzunehmen, so die Studienautoren. Das größere und häufigere Problem bei Senioren wäre jedoch, wichtige medikamentöse Behandlungen nicht wie verschrieben einzunehmen, heißt es im "British Journal of Clinical Pharmacology". 

Hier wäre mehr Unterstützung und Hilfestellung gefordert. Es ist allerdings schwer, sicherzustellen, dass Senioren ihre Medikamente tatsächlich auch regelmäßig einnehmen.

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