Schuheinlage schützt Füße Zuckerkranker
Schwer heilende Wunden an den Füßen sind typische Komplikationen bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Eine neue intelligente Schuheinlage hilft, die Füße besser zu schützen.
Diabetischer Fuß benötigt Fußbettung
Nach durchschnittlich zehn Jahren Erkrankungsdauer stellen sich bei Diabetikern häufig aufgrund einer Schädigung peripherer Nerven Probleme mit den Füßen ein. Es kommt leichter zu unbemerkten Fehlbelastungen und deren Folge Verletzungen, die aufgrund von Durchblutungsstörungen nur schwer abheilen. Schwerwiegende Folge kann eine notwendige Amputation der betroffenen Gliedmaßen sein.
Bislang erhielten betroffene Patienten eine orthopädische diabetesadaptierte Fußbettung. Den speziellen Einlagen liegt eine Druckmessung während des Gehens zugrunde. Trotz der Einlagen kann es zu Verletzungen und Wundheilungsstörungen kommen.
Neue Schuheinlagen messen Druck und Temperatur
Magdeburger Ärzte der Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie entwickelten nun mit zwei Magdeburger Firmen eine intelligente Schuheinlage, die nicht nur die Drücke, sondern auch die Temperatur in gefährdeten Fußregionen misst. Bekannt ist, dass sich die Temperatur in solchen Regionen bereits vor Verletzungen verändert.
Die Messungen der Sensoren in den Einlegesohlen lassen sich mit einem Computerchip auswerten und per Funk-App auf das Smartphone des Diabetikers übertragen. So ist der Träger der Sohlen bei Gefährdung gewarnt und kann seine Fußbelastung ändern. Steigt die Temperatur des Fußes an, sollte der Fuß ganz entlastet und in nächster Zeit besonders auf kleine Verletzungen geachtet werden.
Die Einlegesohle wurde bereits an 20 Diabetikern getestet. In 95 Prozent erwies sie sich als zuverlässig.