Wundermittel Diätpillen: Freibrief für Dickmacher
Bei Übergewicht ist die Versuchung, Diätpillen einzunehmen, manchmal groß. Versprechen die kleinen Helfer doch oftmals, dass die Pfunde ganz ohne Mühe purzeln. Doch Diätpillen haben nicht selten den gegenteiligen Effekt, ergab eine US-Studie. Schuld daran ist das vermehrte Essen ungesunder Lebensmittel.
Schlank werden bei vollem Genuss?
Die USA erleben einen Boom am Verbrauch von Mittelchen, die das unproblematische Schlankwerden bewerben. Immer mehr Menschen möchten sich auf möglichst einfache Weise ihres Übergewichts entledigen, doch steigt die Zahl der Übergewichtigen und Fettleibigen stetig an.
Das ist paradox? Durchaus nicht, so Forscher der University of Pennsylvania. Denn falsche Erwartungen zu der Wirkung der Pillen unterwandern die Motivation der Konsumenten, gesund zu leben. Viele glauben der Werbung und gehen Marketingstrategen auf dem Leim.
In einer Studie erhielten Probanden freien Zugang zu Schokoladenkuchen. Die eine Hälfte der Versuchsteilnehmer erhielt zuvor ein als Superpille der Fettverbrennung beworbenes Medikament, die andere Hälfte nicht.
Die Energiebilanz entscheidet über Gewicht
Teilnehmer der Gruppe mit vemeintlicher Wunderpille aßen statitisch mehr von dem Schokoladenkuchen. Manche Teilnehmer kannten keine Grenzen und verspeisten bis zu 30 Stück des ungesunden Nahrungsmittels. Zusätzliche Untersuchungen ergaben, dass mit zunehmendem Fettanteil der Nahrungsmittel der Konsum anstieg, wenn die Teilnehmer an die Wirkung der Pille glaubten.
Offensichtlich empfinden viele Übergewichtige Diätpillen als Freibrief für den Konsum ungesunder Lebensmittel. Oft sind die Menschen, die am verzweifelsten abnehmen wollen und auf Schlankheitspillen setzen, auch die, die sich in der Folge am ungesündesten ernähren und dann Gewicht zunehmen, so die Forscher.
Für Abnehmwillige lohnt also der kritische Blick auf die Werbung und das Erkennen der Marketingstrategie. Denn schon immer gilt: Für die Gewichtsabnahme zählt nur die Energiebilanz. Kalorienaufnahme und -verbrauch richten sich dabei nach der Ernährung und der körperlichen Aktivität.