Wenn die Handseife krank macht

Hygieneartikel wie Seife, Shampoos und Zahnpasta sollen pflegen und erregen meist keinen Argwohn. Manchen Produkten ist aber Triclosan zugesetzt, das antibakteriell wirkt. Studien zeigen, dass Triclosan die Gesundheit auf verschiedene Weise beeinträchtigt. Es kann nicht nur die Besiedelung mit gefährlichen Bakterien begünstigen, im Tierversuch wirkt es auch leberschädigend.  

 

 

Gefährliche Bakterien durch Triclosan

 

Eine Studie von US-Wissenschaftlern der University of Michigan Ann Arbor ergab, dass Triclosan im Nasensekret von Personen nachweisbar ist. Dies war bei 37 von 90 gesunden Erwachsen der Fall. Der Nachweis hoher Triclosanwerte im Nasensekret bei zwei Drittel der Untersuchten war mit einer Besiedelung der Schleimhaut mit gefährlichen Staphylokokken (Staphylokokkus aureus) verbunden.

 

Stahylokokken sind Hautkeime, die zu Infektionen führen können, insbesondere bei geschwächtem Immunsystem. Gefürchtet sind vor allem Infektionen mit Staphylokokken, die gegen viele Antibiotika resistent sind (Methicillin-resistenter Staphylokokkus aureus, MRSA), da dann nur noch wenige Antibiotika zu Verfügung stehen, die die Bakterien wirksam bekämpfen können. Im schlimmsten Fall droht eine Sepsis und der Tod. Triclosan steht im Verdacht, Antibiotikaresistenzen zu fördern.

 

 

Umbauprozesse in der Leber

 

In einer aktuellen Studie untersuchten kalifornische Wissenschaftler die Langzeitwirkung von Triclosan auf Mäuse. Sie setzten die Tiere sechs Monate lang dem Stoff aus, was beim Menschen 18 Jahre entsprechen würde. Sie verglichen diese Gruppe von Tieren mit anderen Mäusen, die nicht Triclosan ausgesetzt waren.

 

Die Exposition mit Triclosan führte zu einer schlechteren Leberfunktion. Die Tiere waren zudem anfälliger für Leberkrebs. Auftretende Tumore kamen häufiger vor und waren größer. Die Forscher vermuten, dass Triclosan die Funktion eines Eiweißstoffes beeinträchtigt, das bei der Entgiftung hilft.

 

Funktionseinschränkungen des Proteins stehen mit die Vermehrung von Leberzellen in Zusmmenhang, die eine Leberfibrose verursachen. Bei der Leberfibrose kommt es zu Umbauprozessen im Gewebe, bei der Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt wird. Die Erkrankung kann zu Leberkrebs führen.

 

Triclosan steht im Verdacht, weitere Gesundheitsschäden etwa auf hormoneller Ebene zu verursachen. Menschen sind vielfältigen Triclosanquellen ausgesetzt. Spuren des Stoffes ließen sich in 97 Prozent von Muttermilchproben und 75 Prozent von Urinproben nachweisen. Die Studie wurde in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht.

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