Haut verfügt über ein Gedächtnis
Hautnarben verblassen mit der Zeit und erinnern an Verletzungen. Doch auch die Haut selbst erinnert sich an Verletzungen und heilt deshalb in Zukunft schneller. Hautverletzungen haben also durchaus einen positiven Effekt.
Haut lernt bei Entzündungen
Narben können lästig sein und kosmetisch stören, erfüllen aber offenbar ihren Zweck. Wunden und andere entzündliche Hautveränderungen können nämlich im Langzeitgedächtnis von Hautstammzellen landen und dafür sorgen, dass die Haut jetzt schneller heilt. Die Hautstammzellen, die für die Erneuerung der äußeren Hautschicht sorgen, können von entzündlichen Prozessen in der Haut Signale erhalten, damit die zukünftige Heilung bei Hautverletzungen beschleunigt abläuft. Die Haut scheint demnach zu lernen.
Dass die Hautstammzellen aufgrund von Entzündungen Erinnerungen bilden, belegt jetzt erstmals eine Studie, die im Journal "Nature" veröffentlicht wurde. Die Forscher hoffen, die neuen Erkenntnisse könnten bei der Entwicklung neuer Behandlungen für verschiedene Erkrankungen und Verletzungen helfen.
Hautstammzellen haben Langzeitgedächtnis
Egal ob Sonnenbrand, Infektionen durch Mikroorganismen oder Hautschnitte, die Haut entzündet sich schnell und reagiert mit Schwellung, Rötung und Schmerz. Das Immunsystem ist aktiv und versucht Schaden abzuwenden und die Verletzung zu reparieren. Es ist schon lange bekannt, dass das Immunsystem bei Entzündungen Erinnerungen bilden kann, um die Haut bei folgenden Entzündungen schneller heilen zu lassen. Unklar aber war, dass sich langlebige Hautstammzellen ebenfalls an Entzündungen erinnern und diesen Prozess unterstützen.
Der Nachweis des Langzeiterinnerungsvermögens von Hautstammzellen erbrachten Wissenschaftler an der Haut von Mäusen. Demnach könnte die Erinnerung über Jahre und Jahrzehnte hinweg anhalten, wenn es zu entzündlichen Erkrankungen der Haut gekommen ist. Den Untersuchungsergebnissen zufolge können Hautstammzellen, die bereits die Erfahrung einer Entzündung gemacht haben, schneller in die Wunde gelangen und dort die Heilung beschleunigen. Die Forscher klärten auch die genauen physiologischen Prozesse an unterschiedlichen Stellen der Chromosomen der Stammzellen. Dabei handelt es sich um Veränderungen der Genaktivität.