Pilze an Kariesbildung beteiligt

Bislang verdächtigte man allein Bakterien, Karies an Zähnen zu verursachen. Nach neuester Erkenntnis ist aber auch der Pilz Candida albicans beteiligt. Offenbar spielen bei der Entstehung von Löchern verschiedene Mikroorganismen zusammen, fanden Forscher des Helmholtz-Zetrums für Infektionsforschung in Braunschweig heraus.

 

Das bei fast jedem Menschen im Speichel vorkommende Bakterium Streptococcus mutans wird für die Entstehung von Karies verantwortlich gemacht. Aber nicht allein das Bakterium ist der Übeltäter, sondern eine ganz Reihe von Krankheitserregern.

 

Chemische Botenstoffe aktivieren Bakterien

Die Forscher nahmen das Zusammenspiel der Bakterien mit dem Pilz Candida albicans genauer unter die Lupe. Dabei fanden sie heraus, dass sich die krankmachenden Eigenschaften von Streptococcus mutans in Gegenwart des Pilzes verändern.

 

Mikroorganismen kommunizieren dabei über chemische Signale. Ab einer bestimmten Menge an Bakterien produzieren die Pilze solche Signale, die bestimmte Gene der Bakterien aktivieren und deren Stoffwechselaktivitäten verändern. So wird die bakterieneigene Antibiotikaproduktion angekurbelt, die das Wachstum anderer Bakterien in Schach hält. Außerdem können die Bakterien leichter fremdes Erbgut aufnehmen und so neue Eigenschaften erwerben wie beispielsweise Antibiotikaresistenzen.

 

Die Forschungsarbeit verdeutlicht einmal mehr, dass die Suche nach einem einzelnen verursachenden Krankheitskeim nicht immer zielführend ist und der Krankheitsprozess nicht umfassend verstanden ist. Denn bei vielen Erkrankungen ist wahrscheinlich ein Zusammenspiel zwischen verschiedenen Mikroorganismen bedeutsam.

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