Narben lassen auf Herztodgefahr schließen

Berlin (dpa) - Die Stärke einer Herzmuskelschädigung nach einem Infarkt gibt Aufschluss über das künftige Risiko eines plötzlichen Herztodes. Das zeigt eine Untersuchung deutscher und niederländischer Forscher an 52 Herzinfarktpatienten, die im «Journal of the American College of Cardiology» veröffentlicht wurde.

«Damit haben wir einen Parameter gefunden, der die Chance bietet, in Zukunft das Risiko für den plötzlichen Herztod vorherzusagen», erklärte Jeanette Schulz-Menger vom Experimental and Clinical Research Center (ECRC) der Charité-Universitätsmedizin Berlin und dem Helios-Klinikum Berlin-Buch. Außerdem könnten dadurch unnötige Komplikationen und Kosten vermieden werden, ergänzte Erstautor Philipp Boyé, ebenfalls vom Helios-Klinikum.

Nach einem Infarkt entwickeln sich oft dauerhafte Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche, die auch als chronischer Herzinfarkt bezeichnet werden. Um gefährliche Herzrhythmusstörungen zu verhindern, erhalten die Patienten meist einen sogenannten Kardioverter-Defibrillator (ICD), der wie ein Herzschrittmacher eingesetzt wird. Er registriert bedrohliche Herzrhythmusstörungen und gibt im richtigen Moment einen Stromschock ab. Weil sich aber schlecht vorhersagen lässt, wer nach einem Infarkt lebensgefährliche Rhythmusstörungen entwickeln wird, erhalten nach Angaben der Experten bislang weitaus mehr Patienten als nötig ein solches Gerät.

Nach der Implantation des ICD habe sich gezeigt, dass bedrohliche Rhythmusstörungen eng mit der Ausdehnung der Infarktnarbe im Herzmuskel zusammenhingen, heißt es in der Mitteilung. Die beste Risikoeinschätzung ließ sich demnach anhand der Tiefe des Narbengewebes im Muskel der Herzwand treffen.

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