Migräne und Karpaltunnelsyndrom ...
Menschen mit Karpaltunnelsyndrom leiden mit doppelter Wahrscheinlichkeit auch unter Migräne, so Wissenschaftler aus Texas. Wenn auch Migräne aufgrund einer Nervenkompression entsteht, könnte dieser Befund neue Therapiemöglichkeiten für Migränepatienten eröffnen.
Überzufällig häufiges Vorkommen beider Erkrankungen bei einer Person
Das Karpaltunnelsyndrom ist ein Symptomenkomplex, der durch Nervendruck auf den Handnerven Nervus medianus entsteht. Typischer entwickeln Frauen das Syndrom. Es kommt zu Beschwerden wie Schmerzen und Missempfindungen (Taubheitsgefühl) der Hand und des Armes zunächst vor allem nachts, später auch am Tag. Dabei kann es zu Muskelschwund am Daumenballen, Kraftverlust und Störungen des Tastsinns kommen.
US-Wissenschaftler entdeckten jetzt anhand der Daten von 26.000 Amerikanern, dass das Karpaltunnelsyndrom und Migräne zusammenhängen und offenbar in wechselseitiger Beziehung stecken. Demnach leiden Migränepatienten wahrscheinlicher unter einem Kapaltunnelsyndrom als Menschen ohne die Kopfschmerzerkrankung. Umgekehrt leiden auch mehr Patienten mit Karpaltunnelsyndrom zusätzlich unter einer Migräneerkrankung, heißt es in im Journal "Plastic and Reconstructive Surgery".
Chirurgische Behandlung der Migräne?
Beide Krankheiten teilen sich einige Risikofaktoren. Dies sind weibliches Geschlecht, Übergewicht, Zuckerkrankheit und Rauchen. Das Karpaltunnelsyndrom kam eher in späteren Lebensjahren vor, Migräne in jüngeren Jahren.
Wenn auch die Ursache der Beziehung zwischen beiden Erkrankungen unklar bleibt, ist es denkbar, dass beiden ähnliche Probleme zugrunde liegen, nämlich eine Nervenkompression. Darauf ergaben frühere Studien bereits Hinweise. Einige Migränepatienten konnten von einer chirurgischen Befreiung (Dekompression) der Nerven profitieren. Allerdings diskutieren Forscher dieses Thema kontrovers.