Mehr Schönheitsoperationen

Aktuelle Zahlen haben Schönheitschirurgen noch nicht ermittelt - aber einen Trend sehen sie. Und danach steigt die Zahl der Schönheitsoperationen in Deutschland. 

Im vergangenen Jahr haben sich nach Schätzungen von Schönheitschirurgen in Deutschland an die zu 500 000 Menschen für ein vermeintlich besseres Aussehen unters Messer gelegt - Tendenz steigend. Darin seien nur die rein operativen Maßnahmen und noch keine Behandlungen beispielsweise mit Botox enthalten, sagte die Sprecherin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen, Kerstin van Ark, am Donnerstag in Bremen. Die Mediziner sind dort zu ihrer Jahrestagung zusammengekommen. 

Die Zahl der ästhetischen Eingriffe in Deutschland sei allein bei den plastischen Chirurgen in Deutschland im Jahr 2004 von 178 000 Patienten auf 200 000 im Jahr 2005 gestiegen. Diese Tendenz halte weiter an: Jährlich stiegen die Zahlen um gut zehn Prozent, das entspreche etwa dem Trend in den USA, erläuterte van Ark. An einer aktuellen Erhebung arbeite die Gesellschaft derzeit. Die Tagung stehe in diesem Jahr unter dem Motto «Menschlichkeit» und solle vor allem auf die Ökonomisierung der Medizin aufmerksam machen, sagte Kongresspräsident Prof. Can Cedidi.

In manchen Fällen sehe er die ärztliche Entscheidungsfreiheit durch wirtschaftliche Faktoren eingeschränkt. Zum Beispiel wenn er und auch die Patienten eine Behandlung als notwendig ansähen, die Kosten für diese Behandlung dann aber nicht unbedingt von den Krankenkassen getragen würden. Thema der Tagung sind auch Schönheitsoperationen bei Jugendlichen. Sie machten in Deutschland gut ein Prozent der gesamten Eingriffe aus, sagte Prof. Wolfgang Gubisch, Präsident der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen.

Generell lehne er Eingriffe an Jugendlichen nicht ab, wenn es um «Deformitäten, die extrem auffallend sind und die man nicht verbergen kann» geht. Zudem müsse man den Jugendlichen und auch den Eltern klar machen, dass so ein Eingriff Risiken habe und nicht rückgängig zu machen sei. Betroffene Kinder und Jugendliche würden meist in der Schule oder in sozialen Netzwerken gehänselt. Fettabsaugungen oder Brustvergrößerungen bei unter 18-jährigen kämen für ihn aber nicht infrage, sagte Gubisch.

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