Leichte Klettertouren bergen oft höheres Risiko

Gerade Anfänger verschätzen sich oft gewaltig: Klettertouren, die als leicht gelten, bergen häufig umso mehr Risiken. Bei schwereren Touren lässt sich leichter erkennen, dass senkrechte Wände nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten.

München (dpa/tmn) - Kletter-Anfänger sollten Touren mit geringem Schwierigkeitsgrad nicht unterschätzen. «Die leichteren Touren sind oft die gefährlicheren», warnt Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein (DAV). «Denn das Gelände ist auf leichten Touren meistens weniger sturzfreundlich.» Auf schweren Touren müssen Kletterer senkrechte oder noch steilere Bergwände überwinden. Sind sie gut gesichert, fallen sie bei einem Sturz in die Luft und baumeln am Sicherungsseil. «Obwohl die Tour vogelwild aussieht, ist sie in der Regel relativ ungefährlich.»

Immer wieder stürzen Kletterer auf ihren Touren im Gebirge in den Tod. Erst am Montag verunglückten drei deutsche Bergsteiger in Südtirol tödlich. Laut der Nachrichtenagentur Ansa kamen sie auf einem Teilabschnitt ihrer Strecke zu Fall, der als nicht besonders schwierig gilt.

Bei leichteren Touren ist das Gelände flacher. Deshalb sind unter Umständen auch keine Haken in den Wänden. Stürzen kann man aber trotzdem. «Wenn sie hier 20 Meter fallen, sind sie schon dreimal aufgeschlagen und haben sich vielleicht sogar schon tödlich verletzt», sagt Bucher. Deshalb müssten Anfänger gerade auf den leichten Touren besonders vorsichtig sein, mahnt der Experte.

Ein weiterer Nachteil der leichteren Touren mit einem Schwierigkeitsgrad von 3 oder 4: Die gestuften Felspassagen sind schnell unübersichtlich. Versteigt sich der Kletterer, kommt er von der Tour ab und gerät unter Umständen in unwegsames Gelände.

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