Joggen oder Walken bei Migräneanfälligkeit

Migräneattacken können durch regelmäßiges Joggen oder Walken verringert werden. Das haben zwei Wissenschaftlerinnen des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel in einer Studie herausgefunden. Zehn Wochen lang ließen sie eine Gruppe von Migränepatienten dreimal wöchentlich joggen, eine Vergleichsgruppe walkte. In beiden Gruppen gingen die Attacken um je 20 Prozent zurück. Man weiß ja, dass auch Entspannungstraining wirkt, und auch Joggen ist eine Art von Stressabbau beziehungsweise Entspannung.

Migräne ist eine Reizverarbeitungsstörung. Migräniker werden schneller reizüberflutet. Aufgrund dessen kommt es zu dem Migräneanfall, weil zu viele Reize im Kopf sind, die wahrgenommen werden. Auch Stress ist ein Reiz. Wenn dieser Stress durch den Sport abgebaut wird, wird das System der Reizverarbeitung weniger stark belastet. Es ist natürlich schwer zu belegen, wie das tatsächlich im Gehirn abläuft. Aber das ist die Vermutung, dass Reize adäquater gefiltert werden können.

52 Migränepatienten nahmen zunächst an der Studie im vergangenen Jahr teil. 28 von ihnen blieben am Ball. 2009 wurde bereits eine ähnliche Studie durchgeführt, bei der nur eine Gruppe joggte, während die andere nichts an ihrem Verhalten änderte. Damals hatten sich die Migräneanfälle bei den Sportlern um sogar 45 Prozent reduziert. Nun ist es darum gegangen, wie stark man trainieren muss. Untersucht wurde daher, ob statt Joggen auch Walken geeignet sei.

Dabei stellte sich heraus, dass es nicht auf die Intensität des Trainings, sondern auf die Bewegung an sich ankommt. Allerdings wurden die Patienten während der zehn Wochen von einem Sportwissenschaftler begleitet. Daher ist zu bedenken: Es ist ein innerer Schweinehund, wenn man das alleine machen will.

Durch den Sport würden die Patienten vor allem vorbeugen. Während einer Migräneattacke ist Joggen oder Walken nicht empfehlenswert. Das würde die Schmerzen noch verstärken.

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