Job: Führungsposition setzt Frauen zu
Auf verantwortungsvolle Positionen im Job reagieren Frauen und Männer verschieden. Depressive Symptome mehmen bei Frauen zu, bei Männer dagegen ab, zeigt eine Untersuchung von Soziologen der Universität Texas in den USA. Demnach kann Macht im Job auch negative Auswirkungen haben.
Erfolg im Job, aber nicht glücklich
In der Studie untersuchten die Wissenschaftler 1.300 Männer und 1.500 Frauen im mittleren Lebensalter. Demnach wiesen Frauen mit wenig Verantwortung im Job etwas mehr depressive Symptome auf als Männer ohne Verantwortung oder Macht. Aber unter den Arbeitnehmern mit der Möglichkeit, Menschen einzustellen oder zu entlassen, die bei Finanzmitteln mitentscheiden konnten oder andere wichtige Entscheidungsmöglichkeiten im Job hatten, wiesen Frauen typischerweise mehr depressive Symptome auf als Männer.
Dies klingt zunächst paradox, da man annehmen sollte, dass Frauen, die Karriere machen, privilegiert sind, eine bessere Bildung, einen höheren sozialen Status haben und deshalb auch zufriedener sind. Dies könnte einen besseren Gesundheitsstatus bedingen.
Chronischer Stress als Ursache depressiver Symptome
Studien zeigen aber, dass Frauen mit Entscheidungsmacht im Job mit zwischenmenschlichen Spannungen, negativen sozialen Interaktionen, Stereoptypen, Vorurteilen, sozialer Isolation und anderen Widrigkeiten umgehen müssen. Frauen werden Fähigkeiten in Bezug auf Führungsqualität oft abgesprochen. Wenn dies Frauen jedoch gut können, wird das oft negativ beurteilt. In diesem Spannungsfeld entwickeln Frauen oft chronischen Stress.
Männer in Führungspositionen müssen dagegen mit weniger Stress umgehen, so die Forscher. Ihre Führungsposition wird allgemein akzeptiert, was ihre Kraft und Effektivität als Führungsmitglied fördert.
Die Studie wurde im "Journal of Health and Social Behavior" veröffentlicht.