Immer mehr Apotheken droht das Aus

Düsseldorf (dpa) - Angesichts steigender Kosten droht immer mehr Apotheken in Deutschland das Aus. In diesem Jahr müssten laut Prognosen rund 400 Apotheken schließen, sagte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Heinz-Günther Wolf, am Mittwoch in Düsseldorf. Im vergangenen Jahr schrumpfte das bundesweite Netz bereits um mehr als 100 auf 21 400 Apotheken. Dabei gab es 370 Schließungen und rund 260 Neueröffnungen. In diesem Jahr rechnet die Branche unter dem Strich mit einem Schwund von mehr als 180 Apotheken - Neueröffnungen eingerechnet.

«Die wirtschaftliche Lage der Apotheken hat sich dramatisch verschlechtert», sagte Wolf. Gleichzeitig sei der Beratungsbedarf bei Kunden und Patienten erheblich gestiegen. Das zeige sich auch an der Zahl der Apotheker, die von 2009 auf 2010 um fast 700 stieg.

Zu schaffen machen vielen Geschäften steigende finanzielle Belastungen durch das Arzneimittel-Sparpaket der Bundesregierung und niedrige Honorare. Weil der Pharma-Großhandel einen Sparbeitrag von 200 Millionen Euro auf die Apotheken abwälze, müssten diese insgesamt 400 Millionen Euro in diesem Jahr schultern.

Angesichts der Belastungen kommen in der Apothekerschaft Forderungen auf, bei Nachtdiensten auf Rufbereitschaften umzusteigen. Dies sei in dünn besiedelten Gebieten wie etwa Mecklenburg-Vorpommern denkbar, wo es zudem viele Ein-Mann-Apotheken gebe, sagte Wolf. Beim Deutschen Apothekertag beraten von diesem Donnerstag bis Samstag in Düsseldorf rund 300 Delegierte über die Lage der Apotheken.

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