Herzklappenersatz: Sedation besser als Narkose

Eine milde Sedation bei minimal-invasiven Eingriffen zum Herzklappenersatz über die Leiste hat für Patienten Vorteile gegenüber dem gleichen Verfahren in Vollnarkose.


Kathetergestütztes Verfahren für Hochrisiko-Patienten

Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist ein minimal-invasives Verfahren zur Behandlung von schweren Aortenstenosen, bei dem Chirurgen mit einem Katheter über die Leiste in das Gefäßsystem eingehen, um die Aortenklappe im Herzen zu ersetzen. Diese Operationstechnik bietet sich vor allem für Patienten an, bei denen ein Eingriff am offenen Herzen zu risikoreich wäre. 

Wissenschaftler der Universität von Pennsylvania führten nun die größte bisher angelegte Beobachtungsstudie zu der Frage durch, ob eine milde Sedation der Patienten Vorteile gegenüber einer Vollnarkose mit sich bringt. Im Zentrum ihres Interesses lagen hierbei die Überlebensrate in 30 Tagen nach dem Eingriff und die Länge des Krankenhausaufenthalts nach der Operation.


Sedation gegenüber Vollnarkose im Vorteil

Während Patienten bei einer Vollnarkose auf eine Beatmung mittels Tubus angewiesen sind, beeinträchtigt eine Sedation die Atmung nicht. Bei Patienten, bei denen Chirurgen die Aortenklappen unter einer milden Sedation ersetzten, brachte diese Tatsache offenbar Vorteile mit sich. Das Team um Jay Giri wertete die Daten von 10.997 Patienten aus, die sich dem minimal-invasiven Eingriff unterzogen hatten. 1.737 von ihnen erhielten statt einer Vollnarkose nur eine leichte Sedation. Gegenüber der anderen Gruppe erlitten sie in 30 Tagen nach dem Eingriff seltener Schlaganfälle und wiesen eine geringere Sterblichkeit auf. Auch ihre Krankenhausaufenthalte nach dem Klappenersatz fielen kürzer aus als bei Patienten, die eine Vollnarkose erhielten.

Giri schließt aus den Ergebnissen seiner Untersuchung, dass der Eingriff mittels Sedation ein sicheres und effektives Verfahren sei, das in Zukunft zur Methode der Wahl werden könne. Bei Sedationen gäbe es drei Varianten, die von einer nur lokalen Betäubung der Leiste bis hin zu einem leichten, bewusstlosen Schlaf, in dem Patienten aber weckbar blieben, reichten. 

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