Neue Zahnimplantate schützen vor Infektion

Eine neue Art von Zahnimplantaten soll vor bakteriellen Infektionen und damit vor Problemen nach der Zahnimplantation schützen. Die Implantate enthalten ein stark antibakteriell wirkendes Medikament, das langsam abgegeben wird und bakterielle Ablagerungen zerstört beziehungsweise verhindert. Bei Zahnimplantaten kommt es häufig zu Infektionen, die eine Lockerung bewirken können.


Zahnimplantat mit Medikamentenreservoir

Belgische Forscher entwickelten Zahnimplantate, die vor bakteriellen Infektionen schützen. Das Implantat besteht aus einem porösen zusammengesetzten Material aus Silikon und Titan, das es erlaubt, dass das antibakteriell wirkende Medikament aus einem Reservoir innerhalb des Implantats austreten kann und direkt mit Zellen des Knochens in Verbindung steht. Zudem ist das Medikamentenreservoir über eine Verschlussschraube nachfüllbar.

Bei dem antibakteriell hochwirksamen Medikament handelt sich um Chlorhexidin. Bakterien bilden im Bereich der Zähne Biofilme, die den Zähnen anhaften und Ursache von Zahnerkrankungen sind. Biofilme sind schwer zu behandeln und zu entfernen und erweisen sich als äußerst resistent gegen Antibiotika. Sie sind Ursache von Implantatinfektionen und können zur Lockerung und dem Verlust des Implantats führen.


Verschiedene Medikamente sind einsetzbar

Tests mit den neuen Implantaten zeigten, dass das Implantat wirksam den häufig im Mundraum vorkommenden Keim Streptokokkus mutans bekämpft. Dieses Bakterium greift Zähne an, indem es Biofilme bildet. Das Implantat konnte vorhandene Biofilme erfolgreich bekämpfen und vor der Bildung neuer Beläge schützen. Damit könnten Infektionen vorgebeugt und geheilt werden.

Das Implantat ermöglicht laut Forschern eine an den Bedarf des Patienten angepasste Therapie. Denn möglich ist bei Bedarf auch eine Befüllung mit einem anderen Medikament. Die Forscher stellten das neuartge Implantat in der Fachzeitschrift "European Cells and Materials" vor. Kommen die neuen Implantate zum Einsatz, könnten viele Patieten profitieren, so die Wissenschaftler.

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