Sport kann Darm schädigen
Sport hält gesund und wird allgemein empfohlen. Zuviel Bewegung kann aber schaden, finden Forscher heraus. Sie entdeckten eine Darmkrankheit, die durch exzessiven Sport ausgelöst wird. Der Verlauf der Erkrankung kann akut oder chronisch sein. Forscher empfehlen, eine gewisse Belastungsgrenze nicht zu überschreiten.
Starke Belastung macht Darm durchlässiger
Mit steigender Belastung und längerer Dauer von Sport steigt nach neuesten Studienergebnissen das Risiko für eine Schädigung und Funktionsstörung des Darms proportional an. Offenbar werden aufgrund der Belastung die Zellen des Dünndarms verletzt und die Darmschleimhaut wird durchlässiger, sodass Giftstoffe ins Blut aufgenommen werden, die normalerweise nicht in den Kreislauf geraten. Das sogenannte sportinduzierte gastrointestinale Syndrom kann zu akuten oder chronischen gesundheitlichen Problemen führen. Dies ergab eine Untersuchung von Studiendaten zum Thema.
Den Wissenschaftlern zufolge ist eine zweistündige körperliche Belastung bei 60 Prozent der maximalen Sauerstoffkapazität eine Belastungsgrenze, bei der sich signifikante Darmstörungen einstellen – unabhängig von der Fitness des Sportlers. Laufen und Sport bei hohen Umgebungstemperaturen scheinen das Auftreten der Darmstörung zu unterstützen.
Chronisch Darmkranke sollten leichten bis mäßigen Sport treiben
Die Studie ergab außerdem, dass Patienten mit Reizdarmsyndrom oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn von leichter bis mäßiger körperlicher Aktivität profitieren. Wie starke Belastung auf Darmkranke wirkt, ist aber anhand der Untersuchung nicht sicher zu klären. Wahrscheinlich scheint es den Studienautoren aber, dass anstrengender Sport bei chronischen Darmkrankheiten eher schadet.
Unabhängig von der Intensität und Dauer des Sports gibt es offenbar auch einige Faktoren, die für eine Verschlimmerung der Darmerkrankung verantwortlich sein können und beeinflussbar sind, so die Studienautoren im Fachjournal "Alimentary Pharmacology and Therapeutic Review".