Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebsentstehung

Dass Alkohol der Gesundheit schadet, Veränderungen an Leber, Bauchspeicheldrüse und anderen Organen begünstigt, Übergewicht fördert und psychische Folgen haben kann, ist allgemein bekannt. Dass der Konsum von Alkohol und das Risiko, an Krebs zu erkranken, eindeutig verknüpft sind, haben jetzt Experten im Auftrag der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) herausgefunden.

Der Genuss von Wein, Bier und Spirituosen wirkt sich auf das Krebsrisiko aus. Ab welcher Dosis wird es aber gefährlich, wo liegen die Grenzen und wie viele Krebserkrankungen sind wirklich auf Alkoholkonsum zurückzuführen?

Wissenschaftler weisen darauf hin, dass es im Grunde keine Unbedenklichkeitsgrenze für Alkohol gibt, denn auch die kleinste Menge hat, je nach Konstitution, feststellbare Auswirkungen. Zudem sollte die eigene Menge an Alkohol nicht unterschätzt werden.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) empfiehlt deshalb:

Gesunde Männer sollten am Tag nicht mehr als 24 Gramm reinen Alkohol zu sich nehmen. Das entspricht in etwa einem halben Liter Bier oder einem Viertelliter Wein.

Für gesunde Frauen liegt die Grenze bei 12 Gramm reinem Alkohol am Tag. Das entspricht in etwa einem Viertelliter Bier oder einem Achtelliter Wein.

Außerdem sollte man nicht regelmäßig trinken. An mindestens zwei Tagen in der Woche sollte man ganz auf Alkohol verzichten.

Wer etwas trinken möchte, sollte dies möglichst zu den Mahrlzeiten tun.

Menschen mit einem erhöhten Risiko für alkoholbedingte Erkrankungen, etwa aufgrund genetischer Veranlagung, sollten Alkohol nur gelegentlich trinken.

Jugendliche sollten weitgehend auf Alkohol verzichten, um negative Folgen für ihre Entwicklung zu vermeiden.

Wer regelmäßig ein bisschen trinkt, kommt nicht besser weg als jemand, der gelegentlich zu viel Alkohol konsumiert.

Der Fachreport "Food, Nutrition, Physical Activity and the Prevention of Cancer" des World Cancer Research Fund International nennt die Organe und Gewebe, für die Alkoholkonsum eindeutig ein erhöhtes Tumorenrisiko darstellt: Mundraum, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Darm, Leber, die weibliche Brust und wahrscheinlich auch der Magen.

Gibt es auch Zahlen, wie viele Menschen tatsächlich infolge von Alkoholkonsum an Krebs erkranken?

Da der Konsum von Alkohol meistens mit anderen Risikofaktoren wie schlechter Ernährung, Tabakkonsum oder zu wenig Schlaf verknüpft ist, ist dies nicht so einfach festzustellen. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) hat im Jahr 2011 hierzu eine ausführliche Berechnung vorgelegt. Demnach ist in Europa Alkohol bei Männern für eine von elf Krebserkrankungen mitverantwortlich, bei Frauen eine von 33 Neuerkrankungen.

Eine Studie aus dem Jahr 2015 belegt hingegen, dass in Deutschland bei Männern einer von 13 alkoholbedingten Krankenhausaufenthalten einer Krebserkrankung geschuldet ist, bei Frauen sogar einer von sieben.

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