Nebenwirkungen bei Panikstörungen häufiger

Die Nebenwirkungen durch Antidepressiva sind häufig schwer. Vor allem Patienten, die unter einer Panikstörung leiden, berichten häufiger von unerwünschten Wirkungen Ihrer Medikamente.


Angaben von 808 Patienten als Grundlage

Forscher der Universität von Illinois in Chicago werteten die Daten von 808 Patienten aus, die an chronischen Depressionen erkrankt waren. Ungefähr jeder Zehnte von Ihnen litt zusätzlich unter einer Panikstörung. Panikattacken zeichnen sich durch plötzliche, schwere Symptome wie einer starken Beschleunigung des Pulses, Kurzatmigkeit bis hin zu Erstickungsgefühlen und Todesangst aus. Patienten sind durch die Erlebnisse während Ihrer Attacken häufig stark beeinträchtigt.

In der Studie berichteten Betroffene häufiger von Nebenwirkungen durch die Einnahme von Antidepressiva als Patienten, die lediglich unter Depressionen litten. Diese Häufung betraf unerwünschte Wirkungen im Magen-Darm-Trakt, im Herz-Kreislauf-System, im Nervensystem und im Harn- sowie Genitaltrakt. 


Therapieerfolg negativ beeinträchtigt

Stewart Shankman, ein an der Studie beteiligter Wissenschaftler, vermutet, dass Patienten mit Panikstörungen sensibler auf Veränderungen in ihrem Körper reagierten. Durch die Erfahrungen während vergangener Panikattacken konnten sie Unwohlsein früher wahrnehmen als Patienten, die diese Erlebnisse nicht hatten. 

Dabei spielt die Frage, ob es sich bei den berichteten Symptomen um echte Nebenwirkungen oder nur eingebildete Veränderungen handelt, eine untergeordnete Rolle. Denn die Studie zeigte ebenfalls, dass der Therapieerfolg schlechter ausfiel, je mehr Nebenwirkungen ein Patient bei sich wahrnahm. Berichteten Teilnehmer über multiple Nebenwirkungen, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass sie nach drei Monaten über eine weitere Verschlecherung ihrer Depressionen trotz Therapie klagten. Behandelnde Ärzte sollten die Beschwerden Ihrer Patienten deshalb ernst nehmen und Nebenwirkungen gründlich abklären, um den Therapieerfolg durch eine mögliche Anpassung der medikamentösen Behandlung zu verbessern.

Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im "Journal Of Clinical Psychiatry".

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