Warum bekommen wir eine Gänsehaut?
Bei Erregung, egal ob positiver oder negativer Natur, in Schrecksituationen und bei Kälte wird aus unserer sonst eher glatten Haut die sogenannte Gänsehaut. Gänsehaut deshalb, weil sie sehr an die Haut gerupfter Gänse erinnert, wo an den Stellen der entfernten Federn kleine Erhebungen zu sehen sind.
Diese Erhebungen entstehen beim Menschen, wenn sich die kleinen Muskeln – Haaraufrichtemuskeln, Haarbalgmuskeln oder Musculus arrector pili genannt – zusammenziehen, um die in der Haut befindlichen Haare aufzurichten. Veranlasst wird das Ganze vom Sympathikus, der unter anderem die Abwehr- und Alarmreaktionen in unserem Körper steuert.
Da der Mensch früher eine wesentlich dichtere Körperbehaarung aufwies, wurde das Aufrichten der Haare durch die entstehende scheinbare Volumenzunahme als Drohgebärde genutzt, um Feinde abzuschrecken. Gleichzeitig diente das Aufrichten des Haarkleides bei Kälte als wärmeisolierendes Luftpolster, um sich vor eisigen Temperaturen zu schützen.
Was bei Säugetieren wie Hunden und Katzen auch heute noch eine übliche Reaktion darstellt, hat beim Menschen mit seiner nur noch wenig behaarten Haut keine wesentliche schützende Funktion mehr, sondern erscheint nur noch als sichtbare Gänsehaut.
An den Hand- und Fußflächen hingegen tritt keinerlei Gänsehaut auf, da diese Körperstellen keine Behaarung aufweisen.