Das Phänomen Synästhesie
Der Begriff "Synästhesie" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Vermischung der Sinne". Für einen normalen Menschen mit einfachen Sinnesempfindungen ist die Sache klar: Mit den Ohren wird gehört, mit den Augen gesehen und die Nase ist für das Riechen dar. So hat jeder Sinn seine eigene Aufgabe. So weit, so gut.
Nicht jedoch bei den sogenannten Synästhetikern. Es gibt Menschen, die äußere Reize eben nicht nur über eine Sinnesempfindung erfahren. Bei ihnen besitzen gehörte Töne zusätzlich noch unterschiedliche Farben oder Formen, Buchstaben oder Zahlen lassen sich beispielsweise erfühlen.
Bislang ist noch unklar, wie stark Menschen mit synästhetischen Fähigkeiten in der Bevölkerung vertreten sind. Die Schätzungen reichen von 1:25.000 bis 1:2000.
Über die Ursachen dieses Phänomens Synästhesie war man sich lange im Unklaren, nun glauben Forscher des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik in Nijmegen/Niederlande eine Spur entdeckt zu haben: Demnach scheint eine bestimmte, vererbbare Gen-Variante für diese besondere Art der Wahrnehmung verantwortlich zu sein.