Alzheimer: Diagnose per Riechtest

Noch immer ist die Diagnose der Alzheimerkrankheit eine Herausforderung für Ärzte, denn mit einem einzelnen Test ist keine sichere Diagnose möglich. Ein Riechtest wäre genauer und könnte helfen, die Demenz früher festzustellen, so US-Forscher.


Riechtest: Alzheimerpatienten riechen schon früh schlechter

Die Alzheimerdemenz ist eine neurologische Erkrankung, deren Hauptkennzeichen Gedächtnisprobleme und Verhaltensveränderungen sind. Die Demenzform kommt mit 60 bis 80 Prozent aller Demenzen am häufigsten vor. Etwa 700.000 Menschen in Deutschland sind betroffen.

Die Diagnose der Alzheimerdemenz stützt sich auf verschiedene Untersuchungen. Dazu gehören körperliche und neurologische Tests, Untersuchungen der mentalen Leistung, Bluttests und bildgebende Untersuchungen des Gehirns. Auch die medizinische Anamnese und die Familienanamene können Hinweise liefern.

Studien zeigten bereits, dass ein Riechtest bei Alzheimerpatienten schlechter ausfällt und geeignet sein könnte, die Demenz früher zu diagnostizieren. Eine neue Studie von US-Wissenschaftlern der University of Pennsylvania School of Medicine stützt diese Studienergebnisse und fand heraus, dass ein Riechtest zudem die diagnostische Genauigkeit erhöht. Eine manifeste Alzheimerkrankheit und bereits leichte kognitive Einschränkungen, die der Demenz längere Zeit vorausgehen, lassen sich demnach zuverlässiger erfassen.


Riechtest als einfache zusätzliche Untersuchung 

Dies konnten die Forscher an 728 älteren Erwachsenen zeigen, von denen 292 gesund waren, 262 eine Alzheimerdemenz aufwiesen und 174 an leichten kognitiven Einschränkungen litten. Der Geruchssinn der Studienteilnehmer wurde mit einem Riechtest erfasst. Dabei galt es, 16 verschiedene Gerüche zu identifizieren. Alle Probanden unterzogen sich zudem Standardtests zur Untersuchung der kognitiven Funktion. Zudem untersuchten die Wissenschaftler die Genauigkeit von alleinigen kognitiven Tests für die Diagnose von Alzheimer und kognitive Einschränkungen sowie die Kombination aus kognitven Tests und Riechtest.

Den im "Journal of Alzheimer's Disease" veröffentlichten Studienergebnissen zufolge war der Riechtest signifikant genauer. Leichte kognitive Einschränkungen ließen sich mithilfe kognitiver Tests mit einer 75-prozentigen Genauigkeit nachweisen. Mit dem zusätzlichem Riechtest ließ sich die Genauigkeit auf 87 Prozent steigern. Ähnlich waren die Ergebnisse bei der Diagnose der Alzheimerkrankheit. Zudem half der Riechtest festzustellen, wie weit leichte kognitive Einschränkungen fortgeschritten waren.

Der Riechtest sei ein einfaches Untersuchungsinstrument, der helfe, kognitive Einschränkungen und Morbus Alzheimer zu diagnostizieren. Risikopersonen wären unter Zuhilfenahme des Tests besser auszumachen, so die Wissenschaftler.

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