Ärztemangel in Ostdeutschland

Die Kassenärztliche Vereinigung in Thüringen meldet acht unbesetzte Augenarzt-Stellen und in Sachsen sind ländliche Gebiete wie das Vogtland oder das Erzgebirge ebenfalls von Unterversorgung betroffen. Wie kann das sein?

Die Verteilung der Fachärzte lässt sich vom Grunde her eigentlich steuern: Hierzu gibt es eine Bedarfsplanung, die vorsieht, wie viele Augenärzte sich beispielweise in einer Region niederlassen dürfen. Maßgeblich hierfür ist die Einwohnerzahl eines Ortes oder einer Region, kaum aber die soziale Struktur oder Unterschiede bei der Häufigkeit von Krankheiten. Das Ergebnis: Realität und Planung stimmen oft nicht überein.

Wird ein Gebiet als überversorgt bewertet, darf sich dort kein weiterer Facharzt niederlassen, auch wenn angestammte Arztpraxen schon keine weiteren Patienten aufnehmen können.

Wird jedoch weiterer Bedarf festgestellt – und dies war 2017 in Ostdeutschland der Fall – gibt es oft keinen Arzt, der diese Lücke füllen möchte.

Deshalb wurden die Länder aktiv: Sachsen beispielsweise wirbt mit 100.000 Euro um eine Niederlassung als Augenarzt, Thüringen wird im Sommer die erste augenärztliche "Eigeneinrichtung" eröffnen: Die KV stellt einen jungen Arzt zunächst an und hofft, dass dieser nach zwei bis drei Jahren die Praxis dann übernimmt. Solche Übergangsmodelle hat auch Sachsen-Anhalt zu bieten. Dort decken Kliniken die ambulante Versorgung ebenfalls mit ab.

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