Geld-Anreize für Operationen?

Zum besseren Schutz der Patienten vor unnötigen Operationen müssen Kliniken Verträge mit Chefärzten über finanzielle Anreize transparent machen. Falls Kliniken solche Anreize setzen, müssen sie dies künftig in ihren jährlichen Qualitätsberichten angeben, beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen nach Angaben der Kassen am Donnerstag in Berlin.

Solche Chefarztverträge wurden in der Vergangenheit auch von Chirurgen selbst scharf kritisiert. Denn wenn Ärzte mehr Geld für viele Eingriffe in einem Bereich bekommen, so die Befürchtung, finden auch mehr Operationen ohne ausreichenden medizinischen Grund statt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft gab deshalb bereits Empfehlungen gegen einen derartigen Mechanismus heraus. Künftig soll die Existenz solcher Chefarztvereinbarungen in einem Krankenhaus nun auch im Internet überprüft werden können, so die Kassen.

Wenn Kliniken in ihren verpflichtenden Berichten über die Qualität ihrer Behandlungen unvollständige Angaben machen oder solche Berichte ganz fehlen, müssen sie zudem mit Sanktionen rechnen. Der Vize-Chef des Kassen-Spitzenverbands, Johann-Magnus von Stackelberg, sagte: «Leider ist die Bereitschaft zur Qualitätstransparenz nicht überall gleichermaßen vorhanden.»

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