Fresenius kauft Konkurrenten in den USA

Der Medizin- und Krankenhauskonzern Fresenius peilt nach guten Halbjahreszahlen ein weiteres Rekordjahr an. Wachstum soll aus eigener Kraft und durch Zukäufe erfolgen. Bad Homburg (dpa) - Der Medizinkonzern Fresenius übernimmt in seinem wichtigsten Geschäftsfeld Nierenwäsche den US-Konkurrenten Liberty Dialysis. «Wir erschließen uns damit 50 neue Vertriebsregionen in den USA», erklärte Konzernchef Ulf M. Schneider den 1,7 Milliarden-Dollar-Deal der Tochter Fresenius Medical Care (FMC), der noch unter kartellrechtlichem Vorbehalt steht. Liberty gilt bislang als drittgrößter Dialyse-Anbieter in den USA und kommt auf eine runde Milliarde US-Dollar Jahresumsatz.

Der Abschluss der Transaktion ist für Anfang 2012 geplant und werde den FMC-Marktanteil in den USA von derzeit knapp 35 Prozent leicht erhöhen, sagte Schneider der Nachrichtenagentur dpa. Es sei möglicherweise damit zu rechnen, dass einzelne Kliniken nach Kartellauflagen geschlossen werden müssten. Zusätzlich erwirbt FMC für 385 Millionen Dollar den Spezialisten für Gefäßzugänge American Access Care. Es sei wichtig, dass beide Zukäufe ausschließlich über Verbindlichkeiten abliefen und nicht über Eigenkapital wie beispielsweise eine Kapitalerhöhung.

Glänzende Geschäfte mit flüssigen Nachahmermedikamenten (Generika) und Infusionen haben Fresenius im ersten Halbjahr zusätzliche Gewinne beschert. Konzernchef Schneider erhöhte nach den Zahlen am Dienstag zum zweiten Mal in diesem Jahr den Ergebnisausblick für den Mutterkonzern Fresenius SE&Co KGaA aus Bad Homburg bei Frankfurt. Von Januar bis Juni legte der Gewinn im Vorjahresvergleich um ein Fünftel auf 363 Millionen Euro zu, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Das operative Ergebnis (EBIT) der Fresenius SE&Co KGaA stieg um acht Prozent auf 1,207 Milliarden Euro.

Gewinntreiber war insbesondere die Sparte Generika und Infusionen (Kabi) mit einem um 13 Prozent höheren Umsatz (1,971 Milliarden Euro) und einem um 33 Prozent gewachsenen Gewinn von 181 Millionen Euro. Die Hessen profitierten dabei von Lieferschwierigkeiten der Konkurrenz und erfolgreichen Produkteinführungen in den USA. Auch die Krankenhaustocher Helios strebt mehr Gewinn als ursprünglich geplant an, während die Beratungstochter Vamed wegen Projektverzögerungen in Nordafrika schwächelte.

Die wichtigste Konzernsparte, der ebenfalls im DAX notierte Dialyse-Dienstleister Fresenius Medical Care (FMC), brachte ebenfalls Umsatz- und Ergebnissteigerungen ein. Im Halbjahr stieg der Gewinn um fünf Prozent auf 481 Millionen Dollar. Der Umsatz kletterte auf 6,23 Milliarden Dollar. Der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen rund um die Nierenwäsche bestätigte sein Umsatzziel für 2011 von mehr als 13 Milliarden Dollar (9,07 Mrd. Euro). Dabei soll mehr als eine Milliarde Dollar Gewinnanfallen.

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