Fremdsprache und Schlaganfall

Der Verlust der Sprache ist eine der häufigsten Schlaganfallfolgen. Rund ein Drittel der 270 000 Schlaganfallpatienten pro Jahr ist davon betroffen. Darauf weist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh hin. Oft verschwinde die Sprachlosigkeit in der Muttersprache zwar wieder, eine Fremdsprache bleibe aber häufig außen vor - egal wie gut der Patient sie vor dem Schlaganfall beherrscht hat. Das Gehirn speichere Sprachen offenbar nicht automatisch in denselben Arealen, erläutert die Stiftung anlässlich des Internationalen Tags der Muttersprache am Donnerstag (21. Februar).

In der Regel seien die Synapsen dort stärker ausgeprägt, wo die Muttersprache im Hirn angesiedelt ist, sagt Holger Grötzbach, Leiter der Sprachtherapie in der Asklepios-Klinik Schaufling (Bayern). Das hänge mit der stärkeren emotionalen Bindung zur Muttersprache zusammen, die sich aus der Biografie und den Erinnerungen des Patienten ergeben. Eine Fremdsprache sei dagegen viel anfälliger für Störungen. Es sei daher sehr unwahrscheinlich, dass zum Beispiel ein Migrant mit Sprachverlust nach einem Schlaganfall neben seiner Muttersprache auch noch die Sprache seiner neuen Heimat wieder vollständig erlernt.

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