Entzündliches Rheuma ist Notfall
Entzündliches Rheuma ist eine schwere Erkrankung, die unbehandelt Knochen und Gelenke zerstört. Die frühe Behandlung ist deshalb von sehr großer Bedeutung und kann als medizinischer Notfall betrachtet werden.
Autoimmunerkrankung zerstört Gelenkstrukturen
Entzündliches Rheuma bzw. Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmun-Erkrankung, bei der fehlgeleitete Immunzellen Antikörper gegen körpereigenes Gewebe bilden und dieses angreifen und zerstören. Der Angriff auf Gelenke und Gelenkstrukturen führt zu Entzündungsprozessen und Gewebeneubildungen. Diese und der andauernde Entzündungsprozess zerstören Knochen, Knorpel und Bänder.
Je früher Rheumatoide Arthritis behandelt wird, desto eher lassen sich Schäden am Bewegungsapparat verhinden, so Professor Gerd-Rüdiger Burmester der Rheumatologischen Klinik der Berliner Charité. Jeder Rheumaverdacht sollte deshalb schnell zum Spezialisten führen.
Laut Prof. Burmester besteht ein etwa viermonatiges Zeitfenster, um mögliche bleibende Schäden abzuwenden. Das gelingt aber nicht bei allen Patienten, etwa zehn Prozent müssen trotz Therapie mit Schädigungen rechnen.
Rasche Diagnose und Behandlung dank moderner Medizin
Die sind aber längst nicht so ausgeprägt wie früher. Das abwartende Verhalten damals führte oft zu Verformungen und Versteifungen von Gelenken, die große Einschränkungen für Patienten bedeuten.
Mit der moderenen Medizin lässt sich Rheumatoide Arthritis mit Ultraschall, Kernspintomografie und Laboruntersuchungen schnell diagnostizieren. Und auch die Behandlung ist heute wesentlich effektiver.
Erfolge lassen sich mit dem ursprünlich aus der Krebstherapie stammenden Methotrexat erzielen. Allerdings müssen Rheumapatienten nur geringe Dosen einmal pro Woche einnehmen. Daneben gibt es moderne Medikamente, die die Entzündung hemmen, die sogenannten Biologika.