Depressionen: Senioren fehlt persönlicher Kontakt

Senioren, die keinen Kontakt von Angesicht zu Angesicht mit ihren Liebsten haben, entwickeln häufiger Depressionen, so US-Forscher. Telefonieren oder Schreiben ist offenbar kein adäquater Ersatz.

 

 

Aug-in-Aug-Kontakte sind für Senioren wichtig

 

Etwa zehn Prozent der zuhause lebenden Senioren leiden unter Depressionen. In Heimen und Pflegeeinrichtungen wird von einem Anteil von 40 Prozent ausgegangen. Enge familiäre Bindungen kommen der psychischen Gesundheit zugute, zeigt die Forschung. Soziale Interaktionen haben für die Entwicklung von Depressionen eine große Bedeutung.

 

Doch welche Art des Kontaktes ist zuträglich, fragte sich US-Psychiater. Nicht alle Arten von Kontakten sind gleichwertig, fanden sie heraus. Telefonieren und schriftliche Mitteilungen etwa online haben nicht die gleichen positiven Auswirkungen wie ein echter persönlicher Kontakt von Angesicht zu Angesicht. Das gilt zumindest für Senioren, deren Liebsten nicht in greifbarer Nähe sind. Bei älteren Menschen verdoppelt die fehlende nahe Kommunikation siagr das Depressionsrisiko, zeigt eine Studie im "Journal of the American Geriatrics Society".

 

US-Wissenschaftler untersuchten die Daten von über 11.000 Personen über 50 Jahre, die an einer großen Gesundheitsstudie der Universität von Michigan teilgenommen hatten. Bedeutsam war dabei die Art der Kontakte der Studienteilnehmer. Zwei Jahre später erhoben die Forscher Depressionssymptome der Teilnehmer.

 

 

Ältere mögen Kinder und Familie um sich haben

 

Ältere Studienteilnehmer mit wenig Kontakten zur Familie und Freunden, die von Angesicht zu Angesicht verliefen, wiesen ein doppelt so hohes Risiko für Depressionen auf. Ältere, die ihre Liebsten mindestens dreimal pro Woche sahen, trugen ein Risiko für eine Depression von 6,5 Prozent. Kam es nur alle paar Monate und seltener zu nahen Kontakten, stieg das es auf 11,5 Prozent. Alle anderen Arten von Kontakten beeinflussten das Depressionsrisiko nicht.

 

Laut Forscher profitieren 50- bis 69-Jährige vor allem, wenn sie häufig Freunde sehen. Senioren ab 70 Jahre haben am meisten von Kontakten mit Kindern und anderen nahen Verwandten. Besuche von Freunden und Verwandten sollten bei älteren Personen gefordert werden, so die Autoren der Studie. 

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