Brustkrebs und Kinderwunsch
Jüngere Brustkrebspatientinnen sprechen am besten vor Behandlungsbeginn mit ihren Ärzten über bestehende Kinderwünsche. Wenn möglich sollten in diesem Fall Eizellen und gegebenenfalls auch Eierstockgewebe entnommen und eingefroren werden, rät Prof. Diethelm Wallwiener von der Universitäts-Frauenklinik Tübingen. So könne eine Frau nach erfolgreicher Krebstherapie notfalls durch eine künstliche Befruchtung noch ein Kind bekommen.
Zwar ist es durchaus möglich, nach Brustkrebs auch auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Aber bei etwa jeder 20. Patientin, die jünger als 30 Jahre ist, und bei jeder 2. zwischen 36 und 40 Jahren führt die Behandlung zu Unfruchtbarkeit - sie haben dann keinen Eisprung mehr. Wallwiener empfiehlt, dass ein fächerübergreifendes Team unter anderem aus Onkologe, Fortpflanzungsmediziner und Geburtshelfer mit der erkrankten Frau über die Möglichkeiten der Entnahme und die dafür normalerweise nötigen Vorbehandlungen spricht.
Unproblematisch ist Wallwiener zufolge eine Schwangerschaft bei Patientinnen, bei denen sich zwei Jahre nach Behandlung nicht erneut Anzeichen des Brustkrebses gezeigt haben und die sich gesund fühlen. Manchmal würden Frauen auch schon ein halbes Jahr nach Therapieende schwanger und bekämen gesunden Nachwuchs.