Cannabis kommt Haut zugute

Chemische Stoffe aus Cannabis könnten verschiedene Hautkrankheiten lindern, wenn sie lokal angewendet werden, finden Forscher heraus. Schuppenflechte, starker Juckreiz, Neurodermitis und Kontaktdermatitis sind einige dieser Krankheiten.


Cannabis gegen Juckreiz und Entzündungen

Cannabis wird auch in den USA zunehmend medizinisch eingesetzt. Es wirkt zum Beispiel gegen Übelkeit, Schmerzen und Entzündungen. Einige Studien untersuchten bereits die Wirksamkeit der aktiven Komponenten von Cannabis, den Cannabinoiden, gegen Hautkrankheiten. US-Forscher analysierten die Ergebnisse dieser Untersuchungen und kommen zu dem Schluss, dass sich verschiedene Hautkrankheiten mit den Substanzen wirksam behandeln lassen. Sogar bei schwarzem Hautkrebs (Melanom) von Mäusen ließen sich Erfolge erzielen, wenn die psychoaktiv wirkende Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) des Cannabis injiziert wurde. Die Hauttumoren wuchsen langsamer.

Studien ergaben, dass Cannabis gegen Pruritus, eine stark juckende Hautkrankheit, wirksam ist. Bei einigen Patienten mit Pruritus verschwand der Juckreiz nach einer dreiwöchigen Behandlung mit zweimal täglichen Anwendungen komplett. Auch entzündliche Hauterkrankungen besserten sich oftmals unter einer lokalen Behandlung mit Cannabis.


Cannabis als Option, wenn andere Therapien versagen

Die Wissenschaftler geben zu bedenken, dass die meisten der Studien an Tieren durchgeführt wurden und noch keine großen Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit bei Hautkrankheiten des Menschen vorliegen. Cannabisanwendungen könnten aber dennoch für Patienten interessant sein, bei denen herkömmliche Behandlungen versagten, so die Forscher. Viele Hautkrankheiten schränkten die Lebensqualität erheblich ein und Patienten besorgten sich Medikamente oftmals über das Internet. Sowohl Ärzte als auch Patienten sollten über einen möglichen Nutzen von Cannabis aufgeklärt werden. 

Bei schwarzem Hautkrebs empfehlen die Forscher allerdings nicht die Anwendung von Cannabis, sondern die übliche Behandlung. Schwarzer Hautkrebs wächst und verbreitet sich schnell. Je früher er erkannt und behandelt wird, desto besser die Prognose. 

Untersuchungsergebnisse veröffentliche das "Journal of the American Academy of Dermatology".

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