Elektromyografie (EMG)

Methode zu Elektromyografie (EMG)

Die Elektromyografie (EMG) ist eine Untersuchung der Muskelfunktion. Denn Muskeln weisen eine natürliche elektrische Aktivität auf. Diese Aktivität lässt sich meist aus dem Muskel direkt oder seltener von der Zungenoberfläche messen und aufzeichnen. Veränderungen dieser Aktivität können auf eine Muskel- oder Nervenerkrankung hindeuten.

Wie funktioniert die EMG?

Um die elektrische Aktivität eines Muskels zu erfassen, kann eine sehr dünne Nadel als Elektrode dienen. Messungen verschiedener Bereiche des Muskels werden im Computer aufgezeichnet, Lautsprecher wandeln die elektrischen Impulse in Töne um, sodass Schwankungen der Aktivität auch hörbar sind. Ableitungen der elektrischen Aktivität sind in Ruhe und bei Anspannung möglich.

Wann ist eine EMG-Untersuchung sinnvoll?

Die EMG lässt zwischen Muskel- und Nervenerkrankungen unterscheiden. Zudem lassen sich Art und Schwere von Muskel- und Nervenerkrankungen bestimmen. Aussagekräftig ist die Untersuchung bei Muskelproblemen wie Muskelschwäche oder Muskellähmung.
Bei einer Lähmung ist interessant, inwieweit der Muskel überhaupt noch Aktivität zeigt. Mit dem EMG lassen sich zudem die Muskeln bestimmen, die von einer Nervenschädigung betroffen sind. Dies lässt eine Aussage über den Ort der Nervenschädigung zu, der anschließend mithilfe der Bildgebung näher untersucht werden kann.

Was ist vor einer EMG zu beachten?

Wenn in seltenen Fällen größere Blutungen zu befürchten sind, dürfen Personen mit Bluterkrankheit, Blutgerinnungsstörungen oder der Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten nicht an der Untersuchung teilnehmen. Bei bekannten Infektionskrankheiten wie Hepatitis oder HIV/Aids sollte der Untersucher darüber informiert sein, damit er Einmalnadeln benutzt.

Wie wird die EMG durchgeführt?

Im entspannten liegenden Zustand wird die Haut desinfiziert und es wird eine sehr dünne Nadel (Elektrode) in den Muskel eingeführt. Dies kann als unangenehm oder schmerzhaft empfunden werden. Um möglichst gute Aussagen über die Muskelfunktion zu erhalten, ist die Nadel möglicherweise in weitere Bereiche des Muskels zu führen. Nach Ableitungen in Ruhe folgen Aufzeichnungen der elektrischen Aktivität bei leichter und stärkerer Anspannung. Die Untersuchung dauert meist 15 bis 20 Minuten.

Alternativen zu Elektromyografie (EMG)

Risiken

Der Einstich der Nadel wird häufig als unangenehm empfunden, der kurze Stich jedoch meistens gut ertragen. Dennoch ist es das Ziel, möglichst wenige Muskeln zu untersuchen. In seltenen Fällen kommt es zu Blutungen und Blutergüssen. Meistens werden die kleineren Blutungen jedoch nicht bemerkt. Ganz selten sind durch Hautkeime entstandene Infektionen, die mit der Nadel in den Muskel gelangen können.

Alternativen

Die neurologische Untersuchung dient der groben Einschätzung von Muskel- und Nervenfunktionen. Genaueres ist jedoch nur mittels EMG und Elektroneurografie (ENG) möglich. Meist werden beide Untersuchungen nacheinander durchgeführt. Selten wird auch eine Gewebeprobe (Biopsie) notwendig.

Kosten zu Elektromyografie (EMG)

Die Untersuchungskosten hierfür übernimmt die Gesetzliche Krankenkasse (GKV).

Links zu Elektromyografie (EMG)

Informationen zu neurophysiologischen Untersuchungen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
http://www.neurologie.uni-goettingen.de

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V (DGN)
http://www.dgn.org

Informationen des Klinikums der Universiät München, neurologische Klinik und Poliklinik
http://www.klinikum.uni-muenchen.de

Quellenangabe für Zitate

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