Eibisch
Methode zu Eibisch
Der Eibisch, der im Volksmund unter anderem auch Heilwurz, Schleimwurzel (Marsh Mallow), Weiße Malve oder Weiße Pappel genannt wird, ist als altbewährtes Hausmittel eine der wertvollsten Schleimdrogen überhaupt. Sein Hauptanwendungsgebiet liegt deshalb beim Einsatz aller Schleimhauterkrankungen, der Atmungs- und Verdauungsorgane. Auch für die äußerliche Anwendung bei Hauterkrankungen ist Eibisch geeignet.Wirkung
- entzündungshemmend
- beruhigend, Reiz lindernd
- immunstimulierend
- tonisierend
- harntreibend
- blutstillend
Anwendung
- Erkrankungen der Atemwege: Husten, Bronchitis, Halsentzündungen, Heiserkeit, Erkältung, Luftröhrenentzündung
- Erkrankungen des Verdauungsapparates: Mundschleimhautentzündung, Mundgeruch, Magenschleimhautentzündung, Darmschleimhautentzündung, Magengeschwüre, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Blasenentzündung, Blasensteine, Magenübersäuerung
- Hautleiden: Wundheilung, trockene rissige Haut, Ekzeme, Insektenstiche, Splitter, Furunkel, Muskelkater, Quetschungen, leichte Verbrennungen
Anwendungsarten
- als Tee: Zwei Esslöffel Blüten oder Blätter werden mit einem viertel Liter siedendem Wasser übergossen und etwa fünf Minuten ziehen gelassen; abseihen und in kleinen Schlucken trinken.
- als Kaltauszug: Besser als der gekochte Tee ist zur Erhaltung der Schleimwirkung der Kaltauszug. Dazu werden drei Teelöffel Eibischwurzel oder zwei Teelöffel Blüten und Blätter in 200 ml kaltem Wasser angesetzt und über Nacht, mindestens acht Stunden, ziehen gelassen. Dann abseihen und langsam auf Trinktemperatur erwärmen. Hiervon werden ein bis drei Tassen täglich getrunken.
- als Umschlag: Dieser Auszug kann auch äußerlich für Umschläge, Bäder oder Waschungen verwendet werden. Geeignet bei feuchten Ekzemen, rissiger Haut und leichten Brandwunden.
- als Breiumschlag: die Eibischwurzel fein reiben und mit Honig vermischen; diesen Brei auf ein kleines Tuch geben und auf die betroffene Hautstelle auflegen, gegebenenfalls fixieren. Der Umschlag wird alle zwei bis drei Stunden erneuert und dient der Aufweichung von Furunkeln und Karbunkeln.
- in der Küche: Früher wurden aus dem Eibisch die Marshmallows hergestellt. Die Blätter und Blüten eignen sich als Salat, die Wurzel kann gekocht und als Gemüse verwendet werden.
Gegenanzeigen
Bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren sollte Eibisch nicht angewendet werden. In sehr seltenen Fällen können nach dem Gebrauch Kopfschmerzen auftreten.Alternativen zu Eibisch
- Hals-Rachen-Entzündungen lassen sich mit Bärlapp, Quitte, Salbei, Fenchel, Zwiebel, Heidelbeeren, Knoblauch, Königskerze, Eibisch, Kamille, Lein oder Dost zum Gurgeln abheilen.
- Gegen Heiserkeit helfen Apfel, Stiefmütterchen, Fenchel, Huflattich, Isländisches Moos, Pfefferminze, Kiefer, Quendel oder Süßholz.
- Verschleimung löst sich mit Brennnessel, Holunder, Knoblauch, Zwiebel oder Fichte.
- Bei Bronchitis kann zur Anwendung von Bibernelle, Huflattich, Spitzwegerich, Isländischem Moos, Taubnessel, Schlüsselblume, Eibisch, Kamille, Thymian, Rosskastanie, wohlriechendem Veilchen, Fichte, Linde, Weide, Ysop, Hagebutte, Salbei, Zwiebel, Vogelknöterich, Holunder, Seifenkraut, Anis, Süßholz oder Sonnenhut geraten werden.
- Bei Husten sollte auf Andorn, Huflattich, Bibernelle, Eibisch, Fenchel, Holunder, Thymian, Kiefer, Süßholz, Königskerze, Spitzwegerich, Königskerze, Sonnenhut, Linde oder Seifenkraut zurückgegriffen werden.
- Gegen Keuchhusten helfen Eibisch, Knoblauch, Fenchel, Königskerze, Himbeere, Schwarze Johannisbeere, Rettich, Spitzwegerich oder Thymian.
- Mundschleimhautentzündung heilt auch mit Salbei ab.
- Gegen Mundgeruch lässt sich Dill, Wacholder, Erdbeere oder Wermut einsetzen.
- Bei Magenschleimhautentzündung können Eiche, Tausendgüldenkraut, Hafer, Johanniskraut, Wacholder, Kamille, Königskerze oder Salbei eingesetzt werden.
- Durchfall wird mit dem Einsatz von Alant, Eiche, Süßholz, Apfel, Bohnenkraut, getrockneter Heidelbeere, Brennessel, Lein, Brombeere, Linde, Spitzwegerich oder Nelkenwurz beseitigt.
- Und bei Verstopfung empfiehlt sich Lein, Meerrettich, Chili, Alant, Faulbaum, Apfel, Hafer oder Knoblauch.
- Bei Hautverletzungen können Arnika, Beinwell, Enzian, Schafgarbe oder Königskerze verwendet werden.
- Verbrennungen werden mit Apfel, Johanniskraut, Spitzwegerich, Brennessel, Klette, Königskerze, Holunder, Lein, Linde oder Huflattich behandelt.
- Gegen Furunkel helfen auch Arnika, Odermennig, Bärlapp, Brennessel, Ringelblume, Kamille oder Klette.
Kosten zu Eibisch
100 Gramm geschälte und geschnittene Eibischwurzel sind für etwa 4,30 Euro zu bekommen. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 3,90 Euro.Daten/Fakten zu Eibisch
Der Echte Eibisch mit dem lateinischen Namen Althaea officinalis stammt aus der Familie der Malvengewächse und hat eine mindestens 2000 Jahre alte Geschichte als Heilpflanze hinter sich. Die 60 bis 150 cm hohe Staude mit ihrem filzig behaarten Stängel und einem ganzen Büschel kräftiger Wurzeln trägt wechselständige breit-ovale Blätter mit drei bis fünf spitzen Lappen. Die wunderschönen hellrosa bis weißlichen Blüten erscheinen zwischen Juli und September. Der Eibisch ziert jeden Garten, wächst jedoch ebenso auf Wiesen, an Ufern auf feuchten und salzhaltigen Böden.Sammelzeit
Verwendet werden die Wurzel, aber auch die Blüten und Blätter; die Wurzel kann von September bis Oktober, die Blüten von Juli bis August und die Blätter im Juni geerntet werden.Inhaltsstoffe
Schleimstoffe, ätherisches Öl, Gerbstoff, Gerbsäure, Saponine, Kumarine, Asparagin, Ephedrin, Mineralstoffe.Links zu Eibisch
Eibisch – der kleine Gartenhttp://www.derkleinegarten.de/800_lexikon/822_gehoelze_straecher/hibiskus-syriacus-hibiskus-roseneibisch-gartenhibiskus-schnitt-pflege.htm
Echter Eibisch
http://www.country-online.de/garten-natur/kraeuterkunde/artikel/echter-eibisch