Zinnkraut

Methode zu Zinnkraut

Bereits im Altertum wurde das Zinnkraut als wertvoller Lieferant von Kieselsäure hoch geschätzt. Sowohl Dioskurides als auch Plinius der Ältere wussten seine blutstillende Kraft zu würdigen. Sebastian Kneipp hat den Nutzen des Zinnkrauts, vor allem bei Rheuma, Gicht und der Wundheilung wieder bekannt gemacht. Heute wird das Zinnkraut, mit dessen grünen Sommertrieben früher gerne das Metall geputzt wurde, auch Ackerschachtelhalm, Fegekraut, Fuchsenschwanz oder Scheuergras genannt.
Der Ackerschachtelhalm enthält sehr viel Kieselsäure, was seinen Einsatz bei Nieren- und Blasenleiden und bei Bindegewebsschwäche begründet. Früher wurde es gern gegen Tuberkulose verordnet.

Wirkung

  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • blutreinigend
  • blutstillend
  • harntreibend
  • ausschwemmend
  • Immunsystem stärkend

Anwendung

  • Erkrankungen der Harnorgane: Nieren- und Blasenentzündung, Nierengrieß, Nieren- und Blasensteine, Nierenbeckenentzündung
  • Stoffwechsel: Rheuma, Gicht, Ödeme, Rippenfellentzündung, Wassersucht, Schweißfüße, Leber- und Gallenanfälle
  • Hautleiden: nicht heilende Wunden, Geschwüre, Kopfschuppen, juckende Hautausschläge, Frostbeulen, Krampfadern, Mundschleimhautentzündungen
  • Blutungen: Nasenbluten, Hämorrhoiden, Magenblutungen, Zahnfleischbluten

Anwendungsarten

  • als Tee: Ein gehäufter Teelöffel Zinnkraut wird mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergossen und kurz ziehen gelassen.
  • als Tinktur: 10 Gramm frischer Ackerschachtelhalm wird mit 50 ml Korn angesetzt und zwei Wochen in der Sonne oder an einem anderen warmen Ort stehen gelassen. Währenddessen täglich gut durchschütteln.
  • als Dunstumschlag: Zwei Hände voll frisches Zinnkraut wird in einem Sieb über einen Topf mit kochendem Wasser gehängt. Das dann heiße und weich gewordene Kraut in ein Leinentuch wickeln, auf die kranke Stelle auflegen und fixieren. Warm einpacken und mehrere Stunden oder über Nacht einwirken lassen.
  • als Breiumschlag: Frisches Ackerschachtelhalmkraut wird sauber gewaschen, mit einem Nudelholz fest zerrieben, auf die kranke Stelle aufgelegt und fixiert.
  • als Sitzbad: 100 Gramm Zinnkraut werden über Nacht in kaltem Wasser angesetzt. Am nächsten Tag wird das Ganze zum Kochen gebracht und zum Badewasser gegossen. Das Wasser muss über die Nieren reichen. Nach 20 Minuten Badezeit nicht abtrocknen, sondern sich in einen Bademantel oder Badetücher einwickeln und noch eine Stunde im Bett nachdunsten.

Gegenanzeigen

Gegenanzeigen, Neben- oder Wechselwirkungen sind beim Gebrauch in normaler Menge nicht bekannt.

Alternativen zu Zinnkraut

Kosten zu Zinnkraut

100 Gramm geschnittenes und getrocknetes Zinnkraut sind im Handel für etwa 2.- € zu bekommen. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 2,75 €.

Daten/Fakten zu Zinnkraut

Das Zinnkraut aus der Familie der Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae) ist auf der ganzen Welt verbreitet und wächst auf Äckern, Wiesen, Feldern und an Wegrändern. Zeitig im Frühjahr erscheinen als erstes die sporentragenden bräunlichen Fruchtstängel, die aus dem breit und tief wachsenden Wurzelstock hervorbrechen. Er setzt sich aus mehreren Abschnitten zusammen, die ineinander verschachtelt sind, woher auch der Name Schachtelhalmkraut kommt.
Dieser Frühlingstrieb enthält kein Chlorophyll, er dient lediglich der Fortpflanzung. Im Mai erscheinen dann die grünen, etwa 40 cm hohen Sommerwedel, die wie kleine Tannenbäumchen aussehen.
Von den Stängeln stehen quirlförmig die kleinen Zweiglein ab. Zu beachten ist, dass die gesammelten Schachtelhalme keine braunen Stellen aufweisen sollen. Dies weist auf eine leichte Giftigkeit hin. An feuchten Standorten besteht die Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Sumpf-Ackerschachtelhalm.

Sammelzeit

Gesammelt werden die verzweigten grünen Sommertriebe ohne Wurzel von Mai bis Juli. Bei höchstens 40 Grad wird das Kraut locker zum Trocknen ausgelegt und während des Trocknungsvorgangs nicht gewendet, damit es nicht gebrochen wird und seine ursprüngliche Farbe behält.

Inhaltsstoffe

Kieselsäure (etwa 10 %), Flavonoide, , Glykoside, Carbonsäuren, Kalium, Pflanzensäuren, weitere Mineralstoffe, Spuren von Alkaloiden.

Links zu Zinnkraut

Ackerschachtelhalm, Zinnkraut
http://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Schachtelhalm/schachtelhalm.html

Ackerschachtelhalm – Rezepte
http://www.chefkoch.de/suche.php?suche=ackerschachtelhalm&wo=1

Quellenangabe für Zitate

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