Dyslalien

Methode zu Dyslalien

Das Therapieangebot zur Behandlung von Dyslalien (Stammeln) umfasst Störungen der Aussprache und der Artikulation, die sich überwiegend in Stammeln und Lispeln zeigen. Das Wort Dyslalie kommt aus dem Griechischen "lalein" und bedeutet "reden". Der alte Begriff „Stammeln“ für die Dyslalie wird fälschlicherweise häufig mit dem Stottern verwechselt. Heute wird umgangssprachlich weniger von Dyslalien als von "Aussprachestörungen" gesprochen.

Wer ist betroffen?

  • Menschen, bei denen Entwicklungshemmungen in der Lautbildung bestehen. Laute oder Lautverbindungen können nicht oder nur schlecht ausgesprochen oder gebildet werden.
  • Menschen mit Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen (betrifft überwiegend das Hören und Sehen)
  • Menschen mit Beschwerden im Bereich der Mundmuskulatur, hier liegen häufig genetisch bedingte Ursachen vor.

Was ist im Vorfeld zu beachten?

Zwei Typen von Dyslalien werden grundlegend unterschieden:
  • 1. Störungen der Phonetik: Die Störung bezieht sich auf die Bildung der Sprachlaute, ist also eine artikulationsmotorische Schwierigkeit, zum Beispiel das Lispeln: S-Laute und S-ähnliche werden fehlerhaft gebildet.
  • Störungen der Phonologie: Hier ist eine Störung bei der Verwendung der Sprachlaute zu erkennen, die Laute können nicht ordnungsgemäß angewendet werden.
Es werden auch Mischformen beschrieben. Dabei bedingen sich die Lautbildungs- und die Lautverwendungsstörung in Wechselwirkung.

Wie sieht die Therapie aus?

Therapieangebote kommen überwiegend aus dem Bereich der Logopädie als einer eher jungen medizinisch-therapeutischen Fachrichtung. Sie beschäftigt sich mit Störungen der Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung und integriert zum Teil die wissenschaftlichen Disziplinen der Linguistik, Medizin, Pädagogik, die Lehre der Laute (Phonetik) und die Psychologie. Außerdem gibt es unabhängige Atem-, Sprech- und Stimmtherapeuten.
Kinder mit einer phonologischen Störung sollten auf jeden Fall fachgemäß behandelt werden, um das Risiko einer zusätzlichen Schriftspracherwerb-Störung zu senken.

Kosten zu Dyslalien

Das Gesetz zur Rehabilitationsangleichung von 1974 verpflichtet Krankenkassen dazu, die Kosten für eine logopädische Therapie zu übernehmen. Dies gilt also auch für eine Therapie bei Dyslalie.

Daten/Fakten zu Dyslalien

Spezielle Störungen

Werden Laute und Lautverbindungen durch andere Laute (Phoneme) ersetzt, wird auch von einer "Paralalie" gesprochen - bei veränderten Lauten von einer "Distorsion" und bei weggelassenen Lauten von einer "Elision".

Alternatives Klassifikationssystem nach der Schwere der Störung

  • Inkonstante Dyslalie: Ein Laut wird mal richtig, dann wieder falsch gebildet
  • Inkonsequente Dyslalie: Ein Laut wird durch unterschiedliche Laute ersetzt
  • Partielle Dyslalie: Maximal zwei Laute können nicht (gut) gebildet werden, der Mensch wird aber gut verstanden
  • Multiple Dyslalie: Viele Laute sind betroffen, der Mensch ist nicht mehr so gut zu verstehen
  • Universelle Dyslalie: Die meisten Laute sind betroffen, der Mensch ist kaum noch zu verstehen.

Links zu Dyslalien

Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung e. V.

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