Akupunktur - Anwendung und Wirksamkeit

Methode zu Akupunktur-Anwendung und Wirksamkeit

Grundlegendes über die Wirkungsprinzipien der Akupunktur

Yin und Yang als polare Kräfte des Universums sind in der Akupunktur von besonderer Bedeutung. Ein Zuviel an männlicher und positiver Yang-Energie gilt als Überfunktion, ein Zuwenig als Unterfunktion. Ein dauerhaftes Ungleichgewicht kann nach der chinesischen Lehre zu Erkrankungen von Körper und Seele führen.

Die Behandlung

Die Nadeln werden in westlichen Ländern grundsätzlich nur oberflächlich eingestochen. Das Nadeln wird meist nur als kurzer Piekser wahrgenommen, wobei ein Druckgefühl an dieser Stelle dem Behandler eine Rückmeldung für die richtige Einstichposition gibt. Am Anfang der Behandlung zeigen sich oft Erstverschlechterungen, wie in der Homöopathie auch. Diese sind nur vorübergehend und nicht negativ zu bewerten. Durch die Nadelstiche sind leichte Blutergüsse oder vorübergehende leichte Kreislaufprobleme möglich.

Wie oft und wie genau wird akupunktiert?

Die Akupunktur-Behandlung wird meistens liegend durchgeführt. Ohr- und Schädelakupunktur sind im Sitzen möglich.
  • Betroffene mit akuten Problemen können täglich eine Akupunktur-Behandlung erhalten
  • Bei chronischen Erkrankungen, wie Migräne oder Rückenschmerzen, werden in der Regel zehn bis 12 Akupunktur-Behandlungen für eine vollständige Therapie ausgeführt. Positive Veränderungen zeigen sich meistens nach der dritten bis sechsten Sitzung. Der Betroffene fühlt sich insgesamt besser, die Schmerzen lassen nach
  • Jede Behandlung dauert etwa 30 bis 60 Minuten und sollte ein- bis zweimal die Woche erfolgen. Anschließend sollte es eine ein- bis dreimonatige Pause geben. Manchmal wird aber auch das zeitliche Intervall nach dem Auftreten einer ersten deutlichen Besserung bis zur nächsten Behandlung vergrößert
  • Drei bis vier Monate nach Beendigung einer Therapie werden zum Teil zwei bis drei Akupunktur-Nachbehandlungen zur Stabilisierung des Heilerfolges durchgeführt.

Nadeltechnik

Neben dem Treffen der richtigen Punkte kommt es auch auf die Nadeltechnik an, die entweder stärkend, also Qi-aufbauend oder beruhigend, also Qi-zerstreuend sein soll. Blockaden, die sich als Schmerzen zeigen, werden häufig als Fülle-Zustand gesehen und der entsprechende Akupunkturpunkt wird relativ schnell gestochen und anschließend zur Lösung der Blockade hin und her bewegt.
Die Verweildauer der Nadeln kann für eine stärkende Stimulierung etwa 30 Minuten betragen, für einen beruhigenden Effekt länger. Grundsätzlich ist für eine länger bestehende Krankheit mehr Zeit für die Therapie einzuplanen.
Die Akupunktur zeigt bei den einzelnen Menschen unterschiedlich schnell ihre Wirkung. Einmal-Nadeln, hierzulande üblich, bestehen aus rostfreiem Stahl, wobei die Dicke und Länge variiert. Dünne Nadeln sind für Kinder besonders geeignet.

Für wen ist Akupunktur geeignet?

  • Prinzipiell für alle Menschen, ob jung oder alt
  • Säuglinge und Kleinkinder reagieren gut auf Akupunkturmassage und Laser-Akupunktur.

Von Befürwortern der Akupunktur wird sie für folgende Erkrankungen empfohlen:
Bei schweren Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Krebs oder Schlaganfall sollte die Akupunktur nicht angewendet werden.

Alternativen zu Akupunktur-Anwendung und Wirksamkeit

Die Akupressur kommt ohne Nadeln aus, beruht auf denselben Prinzipien und kann ähnliche Resultate erzielen. Wenn seelische und emotionale Blockaden behandelt werden sollen, empfehlen sich die Emotional Freedom Techniques (EFT), die ebenfalls mit den Meridianen arbeiten.

Kosten zu Akupunktur-Anwendung und Wirksamkeit

Eine Akupunkturbehandlung wird je nach Praxis unterschiedlich berechnet, was vom Krankheitsbild, der Krankheitsschwere und der damit verbundenen Behandlungsdauer abhängt. 30.- bis 100.- Euro werden in der Regel für eine Akupunktur-Behandlung berechnet. Die Kosten werden teilweise von Privaten Krankenkassen und Zusatzversicherungen erstattet.

Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Akupunktur-Behandlung nur für zwei Erkrankungen:
  • "Chronische Schmerzen der Lendenwirbelsäule" und "Chronische Schmerzen bei Kniegelenksarthrose"    
  • Voraussetzung für die Kostenübernahme: Es muss ein Arzt akupunktieren.

Daten/Fakten zu Akupunktur-Anwendung und Wirksamkeit

Klinische Studien zur Akupunktur brachten gute, sogar bessere Resultate als eine schulmedizinische Behandlungen bei:
  • Der Vorbeugung von Migräneattacken
  • Schmerzen, die durch Kniegelenk-Arthrose ausgelöst waren
  • Bei (chronischen) tiefsitzenden Rückenschmerzen.

Die Ergebnisse der großen wissenschaftlichen Studienreihe namens GERAC-Studien (für German Acupuncture) von 2002 - 2007 zeigten:
Erkennbare Verbesserungen bei der Behandlung von tiefen Rückenschmerzen bei:
  • 47,6 Prozent der mit Akupunktur Behandelten
  • 44,2 Prozent der mit Scheinakupunktur Behandelten
  • 27,4 Prozent der Schulmedizin-Patienten.
Mit Scheinakupunktur ist das Stechen an irgendwelchen anderen Stellen gemeint, oft an Punkten, die in relativer Nähe zu den echten Punkten liegen.

Das Gehirn hat Einfluss auf die Wirksamkeit der Akupunktur

Wie genau die Akupunktur-Behandlung im Körper funktioniert, was da geschieht, konnte wissenschaftlich noch nicht geklärt werden. Forscher haben bisher entdeckt, dass die Stimulation, die durch die Nadeln erfolgt, das Gehirn dazu anregt, schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Stoffe zu produzieren. Dies sind die sogenannten Glückshormone Serotonin und Endorphin. Über die Magnetresonanz-Tomografie ist dieser Einfluss der Akupunktur auf den Stoffwechsel des Gehirns gut nachvollziehbar.

Links zu Akupunktur-Anwendung und Wirksamkeit

Akupunktur-Archiv, Leitlinien zur Akupunkturanwendung
http://archiv.akupunktur-aktuell.de/fb_leitlinie.htm

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