Leinsamen

Methode zu Leinsamen

Der echte Lein, der im Volksmund unter anderem auch Flachs, Haarlinsen, Faserlein oder Hornsamen genannt wird, ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Erde. Der lateinische Name Linum usitatissimum, für "usitatissimum = äußerst nützlich", bezeugte damals bereits den Wert dieser Pflanze. So wurde sie im Jahr 2005 zur Heilpflanze des Jahres gewählt, um ihre Bedeutung auch außerhalb der täglichen Ernährung wieder hervorzuheben. So ist der Leinsamen vor allem in der Verdauung, aber auch bei Atemwegserkrankungen und Hautleiden ein wertvoller Helfer.

Wirkung

  • peristaltikanregend, Stuhlregulierend (durch große Wasseraufnahme quillt der Leinsamen und fördert so die Darmbewegung)
  • entzündungshemmend
  • schleimhauteinhüllend (Leinsamen bildet einen schützenden Film und nährt die Darmflora)
  • säurepuffernd
  • krampflösend
  • schmerzstillend

Anwendung


Anwendungsarten

  • als Tee: Zwei bis drei ganze oder geschrotete Leinsamen werden in 200 ml kaltem Wasser für ein bis zwei Stunden eingeweicht. dann abgeseiht und der Schleim schluckweise getrunken. Dreimal täglich eine Tasse, jedoch immer frisch zubereiten, da die Schleimstoffe schnell verkeimen.
  • als Samen: den ganzen oder geschroteten Leinsamen einfach in Joghurt oder Müsli einrühren. Durch die guten Quelleigenschaften regt er so die Darmperistaltik an und regelt auf natürliche Weise ohne chemische Abführmittel die Verdauung.
  • als Leinöl: Das kalt gepresste Leinöl, das auch im Handel erhältlich ist, kann äußerlich gegen Hautausschläge oder als eröffnendes Klistier eingesetzt werden. Innerlich angewendet (etwa 50 g je Getränk) hilft es bei Gallenkoliken. Täglich ein Esslöffel Leinöl ist gut für das Herz und beugt einem Herzinfarkt vor.
  • als Auflage gegen Furunkel: 150 g gemahlene Leinsamen werden mit einem halben Liter Kamillentee zu einem dicken Brei verkocht. Die benötigte Menge hiervon wird in ein kleines Leinentuch oder Leinensäckchen eingefüllt, noch warm auf das Furunkel aufgelegt und mit einem warmen Wolltuch etwa eine halbe Stunde zugedeckt. Diese Anwendung alle Stunde wiederholen.
  • als Auflage bei Nasennebenhöhlen-Entzündung: Drei Tassen Leinsamen werden in 600 ml kochendes Wasser eingerührt und kurz aufgekocht; von der Kochstelle nehmen und den Brei kräftig vermischen. Ein Esslöffel hiervon wird nun auf ein Taschentuch oder ein Stück Küchenrolle gegeben und für eine halbe Stunde auf die betroffene Gesichtsstelle aufgelegt.
  • in der Homöopathie: Aus den Blüten wird eine Essenz hergestellt, die gegen Asthma, Heuschnupfen, Heufieber, Harnblasenreizung, chronischem Durchfall und Zungenlähmung Verwendung findet.

Gegenanzeigen

Leinsamen sollte nicht bei Darmverschluss oder Darmtumoren eingenommen werden. Zudem erhält der reife Samen Linatin, welches – in hohem Maße genossen – die Aufnahme von Vitamin B 6 behindert. Bei Verwendung von Leinsamen sollte mit der Einnahme von Medikamenten eine halbe bis ganze Stunde gewartet werden, da die Aufnahme der Medikamenteninhaltsstoffe gehemmt sein kann. In normaler Menge eingenommen, ist echter Lein jedoch sehr gesundheitsfördernd. Mit Neben- oder Wechselwirkungen ist nicht zu rechnen.

Alternativen zu Leinsamen

Kosten zu Leinsamen

Leinsamen und Leinöl ist überall im Handel erhältlich. Zudem gibt es in Apotheken, Reformhäusern und Drogeriemärkten eine große Auswahl an verschiedenen Leinölprodukten, auch in Kapselform zum Einnehmen.

Daten/Fakten zu Leinsamen

Die Nutzung dieser vielseitigen Pflanze geht auf die Steinzeit zurück, zunächst für die Herstellung von Leinenstoff und Seilen. Die alten Ägypter hüllten die Leichname bedeutender Personen in Leinentüchern ein. Viele alte Heiler, wie Theoprast oder Hildegard von Bingen nutzten den Leinsamen zu medizinischen Zwecken. Der echte Lein stammt aus der Pflanzenfamilie der Leingewächse und ist im Mittelmeerraum und Vorderasien heimisch. Die einjährige Pflanze wird 30 bis 150 cm hoch und besitzt einen aufrechten, nur oben verzweigten Stängel. Die Blätter sind wechselständig in schmaler, etwa 4 cm langer Lanzettenform. Die fünf himmelblau bis violettfarbenen, mit dunklen Adern durchzogenen Blütenblätter sind etwa 2-3 cm groß und zeigen sich von Juni bis August.
Die Frucht ist eine knapp 1 cm große, kugelige Kapsel mit braun glänzenden Samen. Der echte Lein benötigt ein gemäßigtes Klima und bevorzugt sonnigen und nährstoffreichen Boden, ansonsten ist er mit der richtigen Feuchtigkeit – weder zu trocken noch zu nass – recht anspruchslos und kann auch in unseren Breitengraden gut gezogen werden.

Sammelzeit

Gesammelt werden die Samen und die Blätter, in der Homöopathie werden die Blüten verwendet. Da der Lein kaum verwildert vorkommt, kann er fast nur aus der Gartenzucht genutzt werden. Sammelzeit ist etwa 120 Tage nach der Aussaat, also etwa von August bis Oktober. Die Blüten werden am frühen Morgen gepflückt, da sie sich nachmittags schließen oder bereits verblüht sind. Für die Samengewinnung wird die ganze Pflanze über der Erde abgeschnitten und zur Trocknung in Bündeln aufgehängt. Einige Sorten besitzen Samenkapseln, die während der Trocknung aufspringen, deshalb sollte ein Backpapier oder Leinentuch darunter gelegt werden, um die Samen aufzufangen.

Inhaltsstoffe

30-40 % hochungesättigtes Öl (vor allem Linolsäure), etwa 6 % Rohfaser (Pektin, Zellulose), 3-6 % Pflanzenschleim, Aminosäuren, Glykoside, Phosphatide, Sterole, Triterpene.

Links zu Leinsamen

Lein/Flachs im Natur Lexikon

Lein,Flachs als Kulturpflanze

Anbauempfehlungen

Beliebte Rezepte mit Leinsamen

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