Pfefferminze
Methode zu Pfefferminze
Die Pfefferminze, die im Volksmund unter anderem auch Bauchwehkraut, englische Minze, Katzenkraut oder Mutterkraut genannt wird, ist eine alte Heilpflanze und – botanisch gesehen – ein Bastard, eine zufällige Mischung aus vier Minzearten. Sie ist einzigartig, um die Atemwege zu schützen und zu stärken. Sie reinigt Rachen und Stimmbänder von hartnäckigem Belag und hilft allen, die eine reine Luftröhre und eine klare Stimme benötigen. Zudem hilft sie bei Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen und wirkt gegen Erkältungskrankheiten. Pfefferminze wird oft als regelmäßiger Haustee getrunken, obwohl sie eine starke Heilwirkung besitzt. Das enthaltene Menthol wird zur Herstellung von Husten- und Erfrischungsbonbons verwendet. Zudem hat die Pfefferminze wegen ihrer erfrischenden und leicht adstringierenden Wirkung ihren festen Platz in der Kosmetikherstellung.Wirkung
- antibakteriell
- desinfizierend
- schleimlösend
- krampflösend
- verdauungsfördernd
- appetitanregend
- tonisierend (ausgleichend)
- schmerzstillend
- erfrischend
Anwendung
- Verdauungsbeschwerden: krampfartige Schmerzen im Magen-Darm-Bereich, Durchfall, Blähungen, Brechreiz, Krämpfe der Gallenwege, Störungen der Gallensekretion, Magenkrämpfe, Mundgeruch
- Erkältungskrankheiten: Schnupfen, Verschleimung, Heiserkeit, Grippe, Erkältung
- schlecht heilende Wunden
- Beruhigung des Nervensystems: Schlaflosigkeit, Migräne, Kopfschmerzen, Ischias, Nervenschmerzen
Anwendungsgebiete
- als Tee: ein Esslöffel frische Pfefferminzblätter mit einem viertel Liter heißem Wasser übergießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Abseihen und dreimal täglich eine Tasse warm trinken.
- Umschläge, Bäder oder Waschungen: Bei Hautleiden oder Kopfschmerzen kann der Tee auch als Umschlag oder Badezusatz verwendet werden.
- als Fertigarznei: Salben zum Einreiben bei Geschwüren und Wunden, Nasensprays zum besseren Durchatmen oder Sprays bei Kopf- und Nervenschmerzen, Pfefferminzöl zum Einreiben auf der Haut bei Juckreiz, Muskelschmerzen und Sportverletzungen oder zum Inhalieren als Dampfbad. Bei all diesen Anwendungen mit Fertigpräparaten wird die anästhesierende, reflektorisch durchblutungsfördernde und erfrischend kühlende Wirkung des Menthols genutzt. Das ätherische Öl ruft zuerst ein Kältegefühl hervor, dem ein Wärmeempfinden folgt. Anwendungshinweise der Packungsbeilage beachten.
Gegenanzeigen
Schwangere sollten keine Minzarten, auch nicht die Pfefferminze, verwenden, da sie eventuell Fehlgeburten auslösen könnten. Auch Personen mit Gallensteinen sollten vorsichtig mit der Heilpflanze umgehen, sie könnte eine Gallenkolik auslösen. Ebenso sollten Betroffene mit Leberschäden, Gallenwegsverschluss oder Gallenblasenentzündung keine Pfefferminze verwenden. Kindern unter vier Jahren sollte vorsichtshalber wegen des enthaltenen Menthols und der Gefahr eines Glottiskrampfes kein Pfefferminztee verabreicht werden. Bei äußerer Anwendung nicht in Augennähe oder auf offene Hautstellen auftragen. Empfindliche Personen können auf Pfefferminze mit Magenschmerzen reagieren. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind keine bekannt.Alternativen zu Pfefferminze
- Krampflösend wirken grundsätzlich Fenchel, Schöllkraut, Kamille, Thymian, Melisse, Kümmel, Lein oder Salbei.
- Bei Kopfschmerzen empfiehlt sich die Anwendung von Baldrian, Lavendel, Wacholder, Frauenmantel, Melisse, Wegwarte, Mistel, Holunder, Rettich, Weidenrinde, Johanniskraut, Rosmarin, Waldmeister oder Kamille.
- Bei Migräne helfen auch Majoran, Baldrian, Schwarze Johannisbeere, Wacholder, Lavendel oder Linde.
- Blähungen können mit Anis, Fenchel, Kamille, Tausendgüldenkraut, Thymian, Wacholder, Wermut, Heidelbeeren, Kalmus, Petersilie, Chili, Schafgarbe, Zwiebel oder Knoblauch aufgelöst werden.
- Durchfall wird auf natürliche Weise mit Alant, Eiche, Süßholz, Apfel, Heidelbeere, Bohnenkraut, Brennnessel, Lein, Brombeere, Frauenmantel, Eibisch, Spitzwegerich, Linde oder Nelkenwurz gestoppt.
- Darmkoliken werden mit Dill, Berberitze, Enzian, Spitzwegerich, Hafer, Johanniskraut, Kamille oder Lein gemildert.
- Gegen Brechreiz nehme man neben der Pfefferminze auch Schöllkraut oder Kamille.
- Bei Übelkeit kann auch zu Artischocke oder Nelkenwurz geraten werden.
- Gallenleiden kann mit Artischocke, Leberblümchen, Schöllkraut, Mariendistel, Beifuß, Löwenzahn, Tausendgüldenkraut, Bitterklee, Hafer, Kamille, Rettich, Wegwarte, Kümmel, Wermut, Odermennig oder Erdrauch begegnet werden.
- Bei Mundgeruch hilft Erdbeere, Dill, Wacholder, Wermut, Anis oder Kümmel.
- Schnupfen kann mit Eisenkraut, Primel, Enzian, Holunder, Schafgarbe, Lein, Majoran, Wasserdost oder Linde angegangen werden.
- Schleimlösende Heilpflanzen sind Alant, Salbei, Brennnessel, Spitzwegerich, Enzian, Thymian, Fenchel, Wegwarte, Huflattich oder Löwenzahn.
- Und bei Heiserkeit helfen Apfel, Eibisch, Stiefmütterchen, Fenchel, Huflattich, Isländisches Moos, Süßholz, Kiefer oder Quendel der Stimme wieder auf die Beine.
- Gegen Halsschmerzen sind Fenchel, Gerste und Zwiebel gewachsen.
- Bei Neuralgien bringen Königskerze, Lavendel, Wirsing, Baldrian, Holunder, Schafgarbe, Spitzwegerich, Kamille, Rettich, Weide, Rosmarin oder Rosskastanie Linderung.
- Gegen Schlaflosigkeit empfehlen sich Baldrian, Johanniskraut, Hopfen, Brombeere, Kalmus, Kamille, Knoblauch, Melisse, Holunder oder Dill.
Kosten zu Pfefferminze
Pfefferminze kann im Handel in Töpfen oder büschelweise gekauft werden. Auch Samen zum Selberziehen sind erhältlich. Der Preis variiert je nach Qualität und Saison.Daten/Fakten zu Pfefferminze
Die Pfefferminze mit dem lateinischen Namen Mentha piperita stammt aus der Familie der Lippenblütler und ist eine mehrjährige krautige und kriechende Pflanze, die bis zu einem Meter hoch werden kann. Der flache Wurzelstock bildet unter- und oberirdische Ausläufer aus. Der aufrechte, vierkantige oft rötliche Stängel trägt gegenständige, kurz gestielte, eiförmige und gezackte Blätter. In der Blütezeit von Juni bis August stehen die lila bis rosafarbenen Lippenblüten in etwa sechs Zentimeter langen Ähren.Die Pfefferminze bevorzugt einen nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden und kommt gelegentlich verwildert auf feuchten Wiesen, an Teichrändern oder Mooren vor. Sie wächst in den Ländern West- und Nordeuropas in gemäßigten Zonen. Hauptanbaugebiete sind Spanien und Bulgarien, in Deutschland in Bayern und Thüringen.
Sammelzeit
Geerntet werden zu Heilzwecken im Frühsommer vor der Blüte ausschließlich die Blätter, die dann auch getrocknet werden können.Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Valeriansäure, Harze, Enzyme.Links zu Pfefferminze
Pfefferminze selber ziehenhttp://www.mein-gartenbuch.de/pfefferminze/
http://www.gartendialog.de/gartengestaltung/kraeutergarten/minze.htmlhttp://www.gartendialog.de/gartengestaltung/kraeutergarten/minze.html
http://www.gartenlexikon.de/gartenpraxis/kraeuter/minze.html
Pfefferminze in der Küche – Rezepte
http://www.chefkoch.de/rs/s0/pfefferminz/Rezepte.html
http://www.essen-und-trinken.de/minze
http://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/minze