Diabetische Nephropathie (Diabetes bei Nierenerkrankung)

Wissen zu Diabetische Nephropathie (Diabetes bei Nierenerkrankung)

Die Diabetische Nephropathie ist eine Nierenerkrankung, die als Folge der Zuckerkrankheit auftritt. Die Nierenerkrankung ist chronisch und kann sich bei beiden Typen von Diabetes mellitus entwickeln (Diabetes mellitus Typ-1, Diabetes mellitus Typ-2).

Die Nieren übernehmen verschiedene wichtige Funktionen im Körper:
  • Entgiftung: Die Nieren sorgen mit ihrer Filterfunktion für die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, die dem Körper schaden.
  • Wasserhaushalt: Die Nieren sorgen für einen ausgewogenen Wasserhaushalt im Körper und kontrollieren die Ausscheidung von Salzen.
  • Blutdruckregulation: Wasserhaushalt und Salzhaushalt sowie bestimmte Hormone regulieren den Blutdruck.
  • Hormone der Niere sind an der Blutbildung beteiligt.
Die Aufgaben der Niere sind also komplex. Die Filterung des Blutes findet in den Nierenkörperchen (Glomeruli) statt. Sie bestehen aus einem feinen Gefäßknäuel oder Gefäßgeflecht. Werden aufgrund eines dauerhaft erhöhten Blutzuckers, häufig in Verbindung mit einem erhöhten Blutdruck (Hypertonie), die Glomeruli zunehmend geschädigt, können sie ihrer Filterfunktion nur noch eingeschränkt nachkommen. Die Nephropathie ist die zweithäufigste Folgekrankheit von Diabetes mellitus.

Ursachen

Sind die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht, schädigt dies die Gefäße. Die kleinen Gefäße der Nierenkörperchen sind besonders anfällig, verengen sich und werden brüchig. Zusätzlich werden größere Gefäße geschädigt, die die Nieren mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Auch greift der Zucker in Stoffwechselvorgänge der Niere ein.

Diagnose zu Diabetische Nephropathie (Diabetes bei Nierenerkrankung)

Eine diabetische Nephropathie lässt sich mit einer Urinuntersuchung feststellen. Denn aufgrund der Nierenschädigung wird vermehrt Eiweiß (Protein, Albumin) ausgeschieden, dass sich einfach mit einem Teststreifen nachweisen lässt. Eine Blutuntersuchung lässt Rückschlüsse auf die Nierenfunktion zu. Möglicherweise sind Harnstoff, Kreatinin und Harnsäure erhöht (harnpflichtige Substanzen). Wichtig ist zudem eine Blutdruckmessung, denn erhöhte Blutdruckwerte schädigen die Nieren zusätzlich. Weitere Untersuchungen von Augen, Herz, Füßen und Beinen sind nötig, da es dort ebenfalls häufig zu Gefäßschäden kommt.

Symptome

Ein Nierenschaden macht sich lange Zeit nicht bemerkbar. Erst, wenn die Nierenfunktion erheblich eingeschränkt ist, kommt es zu Beschwerden:
  • Müdigkeit, Leistungseinbußen
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz
  • Hautverfärbung
  • Blutarmut (Anämie)
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Beinen
  • Gewichtszunahme

Behandlung zu Diabetische Nephropathie (Diabetes bei Nierenerkrankung)

Damit die Nierenerkrankung nicht fortschreitet, ist eine optimale Einstellung des Blutzuckers wichtig. Allerdings lassen sich bestehende Nierenschäden nicht rückgängig machen.

Auch weitere Risikofaktoren der Nephropathie müssen behandelt werden:
  • Bluthochdruck: Medikamente senken einen erhöhten Blutdruck.
  • Erhöhte Blutfette: Ernährung, Bewegung und Medikamente senken erhöhte Fettwerte im Blut.
  • Übergewicht: Gewichtabnahme lässt sich durch die Ernährung und Bewegung erreichen.
  • Ernährung: Eine eiweißarme und salzarme Diät soll das Fortschreiten der Nierenerkrankung verhindern helfen.
Nicht zuletzt ist das Aufgeben des Rauchens wichtig, denn Rauchen schädigt auch die Nieren. Bei Nierenversagen ist eine künstliche Blutwäsche (Dialyse) nötig. Möglicherweise kommt eine Nierentransplantation in Frage.

Prognose

Die möglichst frühe Behandlung kann das Fortschreiten der Nierenerkrankung aufhalten. Zu spät erkannt oder unbehandelt entwickelt sich ein zunehmender Funktionsverlust der Nieren bis hin zum chronischen Nierenversagen (Niereninsuffizienz). Eine mehrmaige wöchentliche Dialyse ersetzt dann die Aufgaben der Nieren. Erhöht ist auch das Risiko anderer Folgeerkrankungen von Diabetes mellitus wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetische Retinopathie.

Selbsthilfe zu Diabetische Nephropathie (Diabetes bei Nierenerkrankung)

Betroffene mit Diabetes mellitus sollten den Urin regelmäßig mindestens einmal jährlich beim Hausarzt untersuchen lassen. Häufigere Untersuchungen sind nötig, wenn bereits Nierenschäden vorliegen. Möglich ist auch ein Test zu Hause, in der Apotheke gibt es dafür Teststreifen für den Heimgebrauch. Daneben sollten Personen mit Nierenschäden vorsichtig im Umgang mit Medikamenten sein, Schmerzmittel sollten nur nach Absprache mit dem Behandler eingenommen werden.

Daten/Fakten zu Diabetische Nephropathie (Diabetes bei Nierenerkrankung)

Die diabetische Nephropathie ist die häufigste Ursache des chronischen Nierenversagens und in Folge für die Dialyse. Menschen mit Diabetes mellitus Typ-1 entwickeln häufiger diese Nierenerkrankung, aber da wesentlich mehr Personen Diabetes mellitus Typ-2 haben, sind insgesamt im Verhältnis mehr dieser Gruppe betroffen.

Links zu Diabetische Nephropathie (Diabetes bei Nierenerkrankung)

Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)
Leibniz-Zentrum für Diabetesforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Auf'm Hennekamp 65
40225 Düsseldorf
http://www.ddz.uni-duesseldorf.de/index.html
http://www.diabetes-heute.uni-duesseldorf.de/index.html

Deutsche Diabetes-Gesellschaft
Reinhardtstr. 31
10117 Berlin
Tel: 030 - 311 693 70
Fax: 030 - 311 693 720
E-Maill: info@ddg.info
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Deutscher Diabetiker Bund e. V.
Goethestr. 27
34119 Kassel
Tel: 0561 - 703 47 70
Fax: 0561 -703 47 71
E-Mail: info@diabetikerbund.de
http://www.diabetikerbund.de

Deutsche Diabetes-Stiftung
Geschäftsstelle
Staffelseestr. 6
81477 München
Tel: 089 - 579 579 - 0
Fax: 089 - 579 579 - 19
E-Mail: info@diabetesstiftung.de
http://www.diabetesstiftung.de

Kompetenznetz Diabetes mellitus
Klinikum rechts der Isar
Forschergruppe Diabetes
der Technische Universität München (TUM)
Kölner Platz 1
80804 München
Tel: 089 - 318 738 47
Fax: 089 - 318 77 33
E-Mail: kompetenznetz-diabetes@lrz.uni-muenchen.de
http://www.kompetenznetz-diabetes-mellitus.net

Bundesverband Niere e. V.
Weberstraße 2
55130 Mainz
Tel: 06131 - 851 52
Fax: 06131 - 835 198
E-Mail: geschaeftsstelle@bnev.de
http://www.bundesverband-niere.de

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