Lungenkrebs

Wissen zu Lungenkrebs

Bei Lungenkrebs handelt es sich um eine bösartige Gewebewucherung im Bereich der Lunge. Der Krebs des reinen Lungengewebes wird als Bronchialkarzinom bezeichnet, aber es können auch andere Krebsarten im Bereich der Lunge, zum Beispiel ein seltener Krebs des Lungenfells entstehen.

Beim Bronchialkarzinom werden aufgrund der feingeweblichen Struktur verschiedene Typen unterschieden:
  • Kleinzelliges Bronchialkarzinom: Das Kleinzellige Bronchialkarzinom entspricht 15-25 Prozent aller Bronchialkarzinome und tritt mit einem Altersmaximum zwischen 55 und 65 Jahren auf. Es wächst rasch und die Gefahr einer schnellen Ausbreitung im Körper ist groß.
  • Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom: Darunter werden folgende Gruppen zusammengefaßt, die langsamer wachsen und das gleiche Behandlungskonzept haben:
    Plattenepithelkarzinom
    Adenokarzinom
    Großzelliges Karzinom
Nach der Ausbreitungsdiagnostik erfolgt eine Stadieneinteilung unter Berücksichtigung der Tumorgröße, des Befalls von benachbarten Lymphknoten oder weiteren Organen.

Ursachen

Die Hauptursache des Bronchialkarzinoms ist das Rauchen. 85 Prozent der Bronchialkarzinome (mit Ausnahme des Adenokarzinoms) sind durch Rauchen bedingt. In Kombination mit beruflich bedingtem Kontakt mit krebsauslösenden Substanzen vervielfacht sich das durch Rauchen bestehende Risiko. Passivrauchen ist mit einem bis zu zweifachen Bronchialkrebsrisiko verbunden. Von den weiteren krebserzeugenden Stoffen entfällt über 90 Prozent der dadurch verursachten Krebsfälle auf Asbest.
Weitere umweltbedingte krebsbegünstigende Stoffe sind Radon (natürliche radioaktive Strahlung in Wohnungen) sowie Industrie- und Verkehrsabgase. Individuelle Risikofaktoren können vorbestehende Lungennarben sein. Es gibt auch ein ererbtes Risiko, wobei dies zwei- bis dreifach erhöht ist, wenn ein Elternteil an einem Bronchialkarzinom erkrankt ist.

Diagnose zu Lungenkrebs

Bei vorliegendem Verdacht auf Lungenkrebs wird nach einer ersten körperlichen Untersuchung, bei der auch der Hustenauswurf (Sputum) ausgewertet wird, zunächst eine Röntgenaufnahme der Lunge und anschließender Computertomografie (CT) angefertigt. Schon mit dem Röntgenbild lässt sich der Verdacht oft bestätigen. Mitunter wird ein Tumor auch zufällig auf einer aus einem anderen Grund durchgeführten Röntgenaufnahme entdeckt.

Weitere Untersuchung zur Erhärtung der Diagnose können sein:
  • Bronchoskopie (Lungenspiegelung) zur Bestätigung des Tumorverdachts und Entnahme von Gewebeproben zur feingeweblichen Untersuchung
  • umfangreiche Laboruntersuchungen: auch Tumormarker, deren erhöhte Werte Hinweis auf ein Bronchialkarzinom sein können
  • Ultraschalluntersuchung des Bauchraums
  • Computertomografie des Brustraums: bei Auffälligkeiten im Ultraschall oder notwendigem sicherem Ausschluss von Metastasen, auch des Bauchraums
  • Computertomografie des Schädels: bei Verdacht auf Hirnmetastasen und bei kleinzelligem Bronchialkarzinom
  • Skelettszintigraphie: nuklearmedizinisches Verfahren zum Nachweis von Tumorabsiedlungen im Knochen, gegebenenfalls mit nachfolgenden Röntgenaufnahmen verdächtiger Bezirke

Symptome

Lungenkrebs ist eine schwierige Erkrankung, da sie zu Beginn keinerlei Beschwerden verursacht und deshalb oft unentdeckt bleibt. Oft beginnt die Symptomatik mit einem Husten, der aber viele Ursachen haben kann und so nicht gleich auf Lungenkrebs schliessen lässt.

Die meist zur Diagnose führenden Beschwerden sind:
  • anhaltender Husten: eine "Erkältung", die nicht abklingt; ein "Raucherhusten", der sich verändert
  • Aushusten von Blut (Hämoptoe). Dies gilt dann bereits als spätes Symptom.

Hinzukommen können:
  • Schmerzen in der Brust
  • Luftnot
  • Heiserkeit und
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Lähmungen

Als Zeichen einer Tumorausbreitung (Metastasierung) werden in diesem Zusammenhang der Beschwerden auch
gewertet.

Behandlung zu Lungenkrebs

Die Behandlungsstrategie hängt von der Krebsart und ihrem Stadium ab.

Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Dies ist ein rasch wachsender Tumor mit früher, zum Teil noch nicht sichtbarer Ausbreitung im gesamten Körper, sodass im Stadium I oder II zwar operiert werden kann, aber eine Chemotherapie oder Bestrahlung erfolgen muss. Bei bereits vorliegendem fortgeschrittenem Stadium ("extensive disease") muß sofort eine Chemotherapie – bestehend aus mehreren Substanzen – eingeleitet werden, auf die dieser Tumor zunächst sehr gut anspricht, leider aber nach circa einem Jahr meist wiederkommt. Dieses Wiederauftreten geschieht oft im Gehirn, sodass manchmal bereits die erste Behandlung vorbeugend mit einer Schädelbestrahlung kombiniert wird.

Prognose

Mit den geschilderten Behandlungen kann bei begrenzter Erkrankung in 40-60 Prozent der Fälle eine vollständige Tumorfreiheit erreicht werden, wobei die mittlere Überlebenszeit trotzdem nur bei 16-20 Monaten liegt. Bei ausgebreiteter Erkrankung und einer Ansprechrate auf die Chemotherapie von 80 Prozent kann bei 15-30 Prozent Tumorfreiheit erreicht werden, was jedoch auch hierbei nur kurzfristig anhält und die mittlere Überlebenszeit acht bis zwölf Monate beträgt.

Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hierbei wird in erster Linie eine radikale operative Entfernung des Tumors angestrebt, wobei im Falle verbleibender Tumorreste eine Nachbestrahlung erfolgen muss. Bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorstadien sollte die Operation mit einer Chemotherapie oder einer Chemo- und Radiotherapie kombiniert werden, die oft zur Verkleinerung des Tumors der Operation vorangestellt wird.

Prognose

Mit den geschilderten Behandlungen kann in über 50 Prozent eine vollständige Tumorentfernung und in 25-30 Prozent ein Langzeitüberleben ohne Wiederauftreten der Krebserkrankung erreicht werden.

Selbsthilfe zu Lungenkrebs

Die wichtigste und fast immer erfolgreiche Vorbeugung ist der Verzicht auf das Rauchen! Rauchen ist der gesicherte wesentlichste Risikofaktor. Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, steigt mit der Nikotinmenge und der Dauer des Rauchens dramatisch an. Ein Einstellen des Rauchens, auch wegen des Herz-Kreislauf-Risikos, lohnt sich jederzeit.
Das Erkrankungsrisiko nimmt nach dem Nikotinstopp stetig ab und liegt nach circa 10-15 Jahren nur noch gering über dem Risiko eines dauerhaften Nichtrauchers. Eine Reduktion der Luftschadstoffbelastung ist ebenfalls wirksam. Das Risiko ist für Landbewohner etwas geringer. Eine gesunde vitaminreiche Kost kann der Entstehung von Lungenkrebs zwar entgegenwirken, aber niemals das Rauchen ausgleichen.

Daten/Fakten zu Lungenkrebs

Das Bronchialkarzinom ist die häufigste Krebserkrankung in den westlichen Industrienationen mit 70 von 100.000 Erkrankungen pro Jahr bei Männern und 30 von 100.000 Erkrankungen pro Jahr bei Frauen. Bei Männern hat die Zahl eine Stabilisierung erreicht, bei Frauen kommt es mit zunehmendem Nikotinkonsum zu einer stetigen Steigerung der Zahl. Das Bronchialkarzinom ist die häufigste Krebstodesursache des Mannes und nach dem Brustkrebs die zweithäufigste der Frau. Die Sterblichkeit liegt etwa bei 90 Prozent der Erkrankten.
Nach dem Rauchen folgen an Risikofaktoren mit weitem Abstand das Passivrauchen, die Radonexposition (natürliche Strahlung) sowie beruflich bedingter Kontakt mit Asbest, Arsen, Chrom und Nickel. Weiterer Risikofaktor ist der Umgang mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die bei unvollständigen Verbrennungsprozessen und bei Erhitzen von organischem Material unter Luftabschluss entstehen und beispielsweise auch in unsachgemäß gegrilltem Fleisch und in Kartoffelchips vorkommen. Manche dieser Risikofaktoren erhöhen im Zusammenspiel mit dem Rauchen das Risiko um ein Vielfaches. Das Auftreten eines Bronchialkarzinoms bei einem Verwandten erhöht das eigene Erkrankungsrisiko auf das Vierfache.

Links zu Lungenkrebs

Deutsche Krebshilfe e. V.
Buschstr. 32
53113 Bonn
Tel: 0228 - 729 900
Fax: 0228 - 729 9011
E-Mail: deutsche@krebshilfe.de
http://www.krebshilfe.de
http://www.krebshilfe.de/ueber-krebs.html

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