Scharlach

Wissen zu Scharlach

Scharlach ist eine häufige Infektionskrankheit, die meist bei Kindern auftritt, aber auch in allen anderen Altersgruppen vorkommen kann. Verschiedene Bakterienarten, sogenannte Streptokokken, sind Auslöser der Erkrankung. Scharlach kann aufgrund der unterschiedlichen Krankheitserregerarten auch wiederholt auftreten, zudem ist es ansteckend.
Die Bakterin bilden ein Gift (Toxin), das für die typischen Symptome bei Scharlach verantwortlich ist. Zwischen der Ansteckung und den ersten Symptomen können ein bis vier Tage vergehen, hier besteht bereits Ansteckungsgefahr. Gehäuft kommen Erkrankungen deshalb in Gemeinschafteinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen vor. Von Oktober bis März kommt es am häufigsten zu Erkrankungen. Bakterien, die die Erkrankung auslösen, lassen sich bei bis zu 30 Prozent der Menschen nachweisen.
Säuglinge sind in den ersten Lebensmonaten vor der Erkrankung weitgehend geschützt, da sie noch über den Immunschutz der Mutter verfügen, ein hundertprozentiger Schutz existiert aber nicht. Eine Impfung gegen die Krankheit ist nicht verfügbar.

Ursachen

Auslöser sind Streptokokken der Gruppe A, die Bakterien führen meist über eine Tröpfcheninfektion zur Infektion des Nasen- und Rachenraumes.
Sie gelangen durch Sprechen, Husten oder Niesen in die Luft, möglich ist aber auch eine Infektion über Gegenstände. Das Gift der Bakterien führt zu Veränderungen an Blutgefäßen, etwa der Haut.

Diagnose zu Scharlach

Die Symptome wecken oft bereits den Verdacht auf Scharlach. In der körperlichen Untersuchung wird der Rachen und die Zunge und die Lymphknoten auf Vergrößerung sowie möglicherweise der Bauch abgetastet. Den Beweis für die Erkrankung liefert eine Rachenabstrich und ein anschließender Schnelltest. Die Bakterien lassen sich auch im Labor anzüchten. Selten ist in der Blutuntersuchung der Nachweis von Antikörpern nötig.

Symptome

Die Erkrankung verursacht eine Reihe mehr oder weniger typischer Symptome:
  • Krankheitsbeginn mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • hohes Fieber
  • Kopfschmerzen und Gliederschmerzen
  • Bauchschmerzen, Erbrechen
  • geschwollene Lymphknoten
  • zunächst weiß belegte Zunge, später himbeerrote Zunge
  • Nach wenigen Tagen feinfleckiger Hautausschlag, der sich meist von den Leisten auf den ganzen Körper ausbreitet, wobei Mund und Kinn frei bleiben (Mund-Kinn-Dreieck), ebenso nach wenigen Tagen blasst der Hautausschlag ab. Drei bis fünf Wochen später schält sich die Haut kleieartig an den Handflächen und Fußsohlen. Nicht alle Symptome müssen auftreten, insbesonders der Ausschlag muss bei wiederholter Erkrankung nicht deutlich sichtbar sein.

Behandlung zu Scharlach

Scharlach wird mit Antibiotika behandelt, um mögliche Folgeerkrankungen an Ohren, Herz, Nieren und Gelenken zu vermeiden. Die meisten Betroffenen erhalten Penicillin oder Cephalosporine. Nach der Behandlung macht der Behandler erneut einen Abstrich, dann sollten keine Bakterien mehr nachweisbar sein.

Prognose

Die Erkrankung verläuft in der Regel ohne Probleme, wenn mit Antibiotika behandelt wird.
Bleibt die Behandlung aus oder ist nicht ausreichend, kann es zu Folgeerkrankungen kommen:
  • Entzündung des Herzens (rheumatisches Fieber),
  • Nierenentzündung (akute Glomerulonephritis),
  • Blutvergiftung (Sepsis, toxischer Verlauf): Die Bakterien breiten sich über die Blutbahn aus.

Selbsthilfe zu Scharlach

An Scharlach Erkrankte sind ansteckend und sollten deshalb mit gesunden Menschen so wenig wie möglich Kontakt haben. Bis der Arzt einen Abstrich vorgenommen hat, der Infektionsfreiheit belegt, dürfen betroffene Kinder nicht in den Kindergarten oder in die Schule gehen.
Auch Erwachsene sollen zu Hause bleiben. Für besonders gefährdete Menschen ist eine vorsorgliche Behandlung mit Antibiotika möglich, damit sie sich nicht anstecken (Expositionsprophylaxe).

Daten/Fakten zu Scharlach

Scharlach kommt weltweit vor. Meist erkranken Kinder zwischen drei und neun Jahren, jedoch sind auch andere Altersgruppen immer wieder von Infektionen betroffen. Die meisten Erkrankungen gibt es in den Wintermonaten. Früher war Scharlach eine gefährliche Krankheit, die oft in Epidemien auftrat. Seit Einführung der Antibiotika ist das Risiko von Folgeerkrankungen erheblich gesunken. Die Infektionshäufigkeit mit Streptokokken wird in Deutschland auf bis zu 1,5 Millionen pro Jahr geschätzt.

Links zu Scharlach

Informationen vom Deutschen Grünen Kreuz e. V.
www.dgk.de/Scharlach

Robert-Koch-Institut
http://www.rki.de


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