Blasensteine

Wissen zu Blasensteine

Harnsteine sind feste Gebilde in den ableitenden Harnwegen wie Blase und Nieren. Die Steine entwickeln sich normalerweise aus gelösten Bestandteilen des Urins. Darin enthalten sind oft auskristallisierte Kalziumsalze. Kalziumoxalatsteine und Harnsäuresteine kommen insgesamt am häufigsten vor. Steine können klein wie ein Korn sein, aber auch auf Hühnereigröße anwachsen und sogar das ganze Nierenbecken ausfüllen. Viele Menschen wissen von ihren Harnsteinen nichts, da sie häufig keine Probleme verursachen. Möglicherweise ist die Entdeckung dann ein Zufallsbefund, der im Rahmen einer Untersuchung aus anderen Gründen erhoben wird. Steine können aber auch Symptome verursachen. Werden sie etwa aus der Niere in den Harnleiter gespült, kommt es zu einer Nierenkolik. Am häufigsten weisen Menschen zwischen 40 und 60 Jahren Harnsteine auf, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Übergewicht stellt einen weiteren Risikofaktor dar. Harnsteine können einmalig, aber auch wiederholt auftreten. Insbesondere bei einem wiederholten Fall von Harnsteinen ist die Untersuchung der Ursachen sowie die Vorbeugung einer erneuten Steinbildung wichtig.

Ursachen

Der Bildung von Harnsteinen liegen mehrere mögliche Ursachen zugrunde:
  • körperliche Ursachen: Harnabflussbehinderungen wie Verengungen der Harnleiter, Ausstülpungen der Blasenwand oder Restharnbildung
  • Harnwegsinfekte: Bakterien verändern den Säuregehalt des Urins und können zu Infektsteinen führen
  • zu saurer oder alkalischer Harn
  • geringe Flüssigkeitszufuhr
  • Ernährung: zu viel Kalzium oder Oxalsäure in der Nahrung
  • Erkrankungen der Nebenschilddrüsen, Enzymstörungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Gicht und andere
Weitere Ursachen der Steinbildung sind möglich. Auch findet sich manchmal familiär gehäuft ein Steinleiden. Unklar ist, ob hier die Vererbung eine Rolle spielt oder das Ernährungsverhalten.

Diagnose zu Blasensteine

Fragen zum Ernährungs- und Trinkverhalten sowie Steinleiden in der Vergangenheit können Hinweise auf die Erkrankung ergeben. Eine Urinuntersuchung ergibt Hinweise auf Blutungen, die im Rahmen von Steinleiden häufig vorkommen, auch Infektionen lassen sich diagnostizieren. Eine Laboranalyse kann Auskünfte zu den Bestandteilen der Harnsteine liefern, weitere Hinweise können sich aus einer Blutuntersuchung ergeben. Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) der Nieren lässt bereits kleine Steinchen erkennen und eine Beurteilung der Nieren sowie der Ausscheidungsfunktion zu. Eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel kann die Steine genau sichtbar machen. Befinden sich die Steine in der Blase, kann eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) nötig sein. Eine weitere mögliche Untersuchung ist die genaue Darstellung mittels Computertomografie (CT).

Symptome

Viele Steine verursachen lange Zeit keine Beschwerden. Gehen Steine aus der Niere ab, kann das Nierenkoliken verursachen. Steine in der Blase können für eine gestörte Blasenentleerung verantwortlich sein.

Möglich sind:
  • häufiges Wasserlassen mit nur geringen Urinmengen (Pollakisurie)
  • Harnstottern: Der Harnstrahl bricht immer wieder ab
  • Harnverhalt, wenn der Eingang zur Harnröhre versperrt ist
  • Schmerzen im Unterbauch oder beim Harnlassen
  • Blut im Urin (Hämaturie)

Behandlung zu Blasensteine

Kleine Steine lassen sich möglicherweise durch eine hohe Trinkmenge ausscheiden. Sie können auch mit einer Blasenspiegelung (Zystoskopie) entfernt werden. Größere Steine bedürfen möglicherweise der chirurgischen Entfernung in einer Operation. Zuvor lassen sich die Steine häufig mechanisch oder mit Ultraschall zerkleinern. Im Falle von Infektionen beseitigen Antibiotika die Entzündung.


Prognose

Etwa jede vierte Person mit Steinleiden entwickelt erneut Harnsteine. Liegen körperliche Ursachen zugrunde, sollten diese beseitigt werden. Maßnahmen der Vorbeugung betreffen außerdem das Trink- und Ernährungsverhalten, auch die Verhütung und Behandlung von Harnwegsinfektionen ist bedeutsam.

Selbsthilfe zu Blasensteine

Die Vorbeugung von Blasensteinen betrifft das Trinkverhalten und die Nahrungsgewohnheiten:
  • Erhöhung der Trinkmenge
  • Verringerung der Menge bestimmter Nahrungsmittel mit hohem Oxalsäure- und Puringehalt
  • ausgewogene gesunde Ernährung mit Mischkost und wenig Salz
Ausreichend körperliche Bewegung verhindert, dass sich Steine bilden. Auch Übergewicht sollten Betroffene bekämpfen.

Daten/Fakten zu Blasensteine

Harnsteine kommen in Deutschland etwa bei jedem zehnten Menschen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren vor. Nach erstmaligem Auftreten ist bei bis zu 60 Prozent mit einem Wiederauftreten zu rechnen (Rezidiv). 80 Prozent aller Steine sind Kalziumsteine. Insgesamt nehmen Steinleiden zu. Das Ernährungsverhalten und die gesamte Lebensweise spielen hierbei eine Rolle.

Links zu Blasensteine

Berufsverband der Deutschen Urologen e. V.
Uerdinger Str. 64
40474 Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V.
Uerdinger Str. 64
40474 Düsseldorf
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